„Wir sind überzeugt von der Expertise und Infrastruktur bestehender Apotheken und möchten gemeinsam einen Mehrwehrt schaffen“, so erklärt Gründer und Geschäftsführer Niklas Spiegel die Idee, mit Phaster einen eigenen Medikamenten-Lieferdienst ins Leben zu rufen. Doch die schnelle Lieferung von Arzneimitteln über die Apotheke soll längst nicht alles sein.
Phaster sieht sich selbst als „Plattformlösung, die es ausgewählten Partner-Apotheken erlaubt, Medikamente online anzubieten.“ Mitwirken kann generell jede Apotheke, die Interesse hat. Bei der Bereitstellung des Services helfen eigens eingestellte PTA und Pharmazeut:innen, sodass ein möglichst reibungsloser Ablauf für die Apotheke gelingt. „Wir unterstützen die Apotheken mit einer nahtlosen Implementierung unserer Software vor Ort, sodass das Tagesgeschäft unserer Partner-Apotheken uneingeschränkt bleibt. Daher übernehmen wir auch die Lieferung der Medikamente mit unserem eigenen Botendienst“, erklärt Spiegel. Folglich handelt es sich um eine Art Marktplatz. „Phaster betreibt aktiv Marketing und bündelt alle Bestellungen aus einem Liefergebiet auf ausgewählte Partner-Apotheken, die somit einen zusätzlichen Vertriebskanal aufbauen.“
Die Bestellung wird von Phaster an die jeweilige Partner-Apotheke weitergeleitet, die den eigentlichen Verkauf der Produkte abwickelt. Phaster selbst liefert die bestellten Produkte anschließend aus. „Wir haben viel Zeit darauf verwendet, eine Lösung zu entwickeln, die rechtlich konform ist. Dabei gibt es zwei Kernbereiche: das Apothekenrecht und das Datenrecht. Letztendlich konnten wir sicherstellen, dass sich alle Beteiligten rechtlich in einem sicheren Rahmen bewegen“, betont Spiegel. Apotheken müssen für den Service keine Grundgebühr, sondern lediglich eine Verkaufsprovision zahlen. Für Kund:innen ist die Nutzung kostenlos. Die Lieferung erfolgt innerhalb von 30 Minuten, ohne Lieferkosten.
Losgehen soll es im Dezember in Berlin, ab 2022 kommen weitere große Städte hinzu, beispielsweise München im Januar. „Wir haben bereits mehrere Partner-Apotheken an Board, starten jedoch zunächst mit einer Apotheke, um den Ablauf und die Prozesse ausgiebig testen und falls nötig optimieren zu können“, erklärt Spiegel. Außerdem läuft die Plattform zunächst ausschließlich webbasiert, das heißt am PC. Voraussichtlich ab März folgt dann eine eigene App, mit der der gesamte Bestellprozess abgewickelt werden kann.
Kund:innen bekommen bei Eingabe ihrer Postleitzahl eine Partner-Apotheke in der Nähe vorgeschlagen, können diese auf Wunsch jedoch auch wechseln. Bestehen Fragen oder Unsicherheiten zu Indikationen oder bestimmten Produkten, steht die jeweilige Partner-Apotheke telefonisch oder über eine Chat-Funktion zur Beratung bereit. Das Sortiment umfasst zunächst ausschließlich OTC-Produkte, mit der Einführung des E-Rezepts sollen jedoch auch rezeptpflichtige Arzneimittel ausgeliefert werden können. Um die Lieferfähigkeit sicherzustellen, „einigen wir uns mit den Apotheken auf Mindestbestände, die für bestimmte Medikamente eingehalten werden sollten.“ Kommt es doch zu Engpässen, ist das Ziel, Kund:innen diese noch vor der Bestellung anzuzeigen.
Doch „die Medikamenten-Lieferung ist für uns nur der Anfang“, stellt Spiegel klar. Anders als andere Anbieter konzentriert sich Phaster nämlich nicht nur auf eine schnelle Lieferung nach Hause. Vielmehr strebt das Team an, langfristig zur ganzheitlichen digitalen Gesundheitsanwendung für den gesamten Prozess rund um die Medikation zu werden – von der Rezepteinlösung über das Pflegen des Medikationsplanes bis hin zur zuverlässigen Versorgung mit benötigten Medikamenten. „Wir haben die Möglichkeit, mit einer digitalen Lösung das Leben von vielen chronisch Kranken in Deutschland zu verbessern.“
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