PCR-Tests sind noch immer der Goldstandard, denn sie sind auch bei niedriger Viruslast im Nasen-Rachenraum positiv – Antigentests hingegen sind nur bei hoher Viruslast im Nasen-Rachenraum positiv. Ein Nachteil, denn die Viruslast im Nasen-Rachenraum erreicht nach dem Abklingen der Infektion nicht mehr detektierbare Levels – das Fenster für ein positives Testergebnis ist nur klein. Die gute Nachricht: Antigentests erkennen Omikron genauso gut wie frühere Coronavirus-Varianten.
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat bis März 2022 insgesamt 245 Antigentests gegen das Coronavirus evaluiert – 199 haben bestanden, 46 nicht. Diese wurden umgehend von der Liste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gestrichen.
Omikron hat mehr als 30 Mutationen im Spike-Protein mit Aminosäure-Austausch. Diese führen zu höheren Übertragungsraten und einer besseren Vermehrungsfähigkeit. Im Nukleosidprotein sind zudem vier Änderungen zu verzeichnen – etwa 99 Prozent aller Antigentests weisen das Nukeleosidprotein nach, das nur wenige Mutationen aufweist – einige sind schon bei anderen Varianten aufgetreten. Das PEI hat 20 zufällig ausgewählte Tests mithilfe von Patientenabstrichen und Zellkulturen überprüft und untersucht, wie zuverlässig sie bei Delta und Omikron sind.
„Alle Tests sind in der Lage, Omikron zu erkennen“, so Micha Nübling – im Vergleich zum Wildtyp sei keine Unterbestimmung zu erkennen. Tests mit hoher Sensitivität erkannten beide Varianten besser als jene mit geringerer Sensitivität.
Das Fazit: Es gibt keinen Hinweis auf eine verringerte Sensitivität der vom PEI untersuchten Antigentests bei der Omikron-Erkennung.
Das Ergebnis lasse sich laut PEI auf die meisten Profitests und auch auf Selbsttests übertragen, denn die Tests für den Heimgebrauch unterscheiden sich laut PEI nicht groß von Profitests. Daher geht das PEI davon aus, dass die Sensitivität gegenüber Omikron auch hier gegeben ist.
385 Tests binden an unterschiedliche Bereiche des Omikron-Proteins, die nicht in der Nähe der Mutationen liegen. 22 Tests geben nicht an, an welcher Stelle eine Bindung stattfindet – dies könnte auch an der Stelle der Mutation sein. Überlappt die Antikörperbinderegion mit der Mutation, findet eine Validierung durch den Hersteller statt. Die Liste des BfArM wurde bereits um eine Spalte „Omikron-Erkennung durch Bridging des PEI“ erweitert. Ist in der Spalte ein „Ja“ hinterlegt, bedeutet das, dass der Test Omikron gleich gut erkennt wie Delta.
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