Parasite Cleanse: Gefährlicher Trend zur „Wunder-Darmkur“
Beinahe täglich gibt es in den Sozialen Medien neue Trends, die zu mehr Schönheit, Gesundheit und noch vielem mehr verhelfen sollen. Dazu gehört auch das sogenannte Parasite Cleanse – eine spezielle Darmkur. Doch die kann oftmals mehr schaden als nutzen.
Mehr Energie, schönere Haut und ein besseres allgemeines Wohlbefinden verspricht der Selbstoptimierungs-Trend Parasite Cleanse. Empfehlungsvideos zur Darmkur, die von Parasiten und Co. befreien soll, kursieren schon seit Längerem in den Sozialen Medien – inklusive Erfahrungsberichten, die auf den vermeintlichen „Wunder-Effekt“ hinweisen. Auch Prominente versuchen sich mitunter an der Parasitenkur.
Dabei wird der Darm zunächst gereinigt, beispielsweise über die Aufnahme von Glaubersalz. Anschließend nehmen Anwender:innen spezielle Kräuter- und Gewürzmischen zu sich, entweder in Form von Teezubereitungen oder als Tabletten. Enthalten sind unter anderem verschiedene Pflanzenextrakte und Bitterstoffe, darunter Kurkuma, Schwarzwalnuss, Papaya-Kerne, Knoblauch, Nelken oder Anis.
Das soll dazu beitragen, dass aufgenommene Parasiten und Metalle aus dem Körper gespült werden und so das Energielevel und das Wohlbefinden steigen, weil der gesamte Magen-Darm-Trakt gründlich gereinigt wird.
Parasite Cleanse: Darmkur mit Folgen
Das Problem: Ein gesundheitlicher Nutzen der speziellen Darmkur ist wissenschaftlich bisher nicht belegt. Stattdessen sind jedoch zahlreiche Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall und Kreislaufprobleme bekannt. Hinzukommt, dass die Darmkur mit einem Flüssigkeits- und Elektrolyteverlust verbunden ist, der zunächst wieder ausgeglichen werden muss. Insbesondere bei Patient:innen mit Vorerkrankungen und weiteren Risikogruppen wie Schwangeren und Kindern ist zudem Vorsicht geboten. Gleiches gilt, wenn zusätzlich Arzneimittel angewendet werden.
Daher raten Expert:innen dazu, wenn überhaupt nur nach Arztrücksprache und einer entsprechenden Parasiten-Infektion eine solche Darmkur durchzuführen. Denn je nach Erreger müssen unterschiedliche Behandlungsoptionen in Betracht gezogen werden. Zudem sollten Nutzer:innen keine Präparate aus dem Internet beziehen, da hierbei nicht klar ist, welche genauen Inhaltsstoffe enthalten sind.
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