Paracetamol und Ibuprofen: China will Export einstellen
Nach dem Ende der Null-Covid-Politik verzeichnet China einen Anstieg an Corona-Neuinfektionen. Wie die Apothekerkammer des Saarlandes mit Verweis auf einen französischen Radiosender informiert, habe China beschlossen, den Export von Paracetamol und Ibuprofen einzustellen.
„Wie französischen Medienberichten von heute zu entnehmen ist, haben die chinesischen Behörden in Hinblick auf die explodierenden Corona-Fallzahlen in China beschlossen, den Export insbesondere von Paracetamol und Ibuprofen einzustellen“, teilt die Apothekerkammer mit. Zudem sei China laut Medienbericht aufgrund des Arzneimittelmangels dazu übergegangen, Arzneimittel im Ausland aufzukaufen.
„Uns wird zur Zeit auf dramatische Weise vor Augen geführt, was es bedeutet, nicht nur bei lebenswichtigen Medikamenten von einem einzigen Land abhängig zu sein“, sagt Manfred Saar, Präsident der Apothekerkammer des Saarlandes. „Die insoweit von vielen Akteuren des Gesundheitswesens bereits seit Jahren ausgesprochenen Warnungen wurden sowohl von der Politik als auch insbesondere von den gesetzlichen Krankenkassen als Panikmache und Lobbyismus bequem zur Seite geschoben. Wie lange der sich jetzt sogar verschärfende Arzneimittelmangel anhalten wird, ist nicht zu sagen.“
Die Erfahrungen der vergangenen Corona-Jahre ließen befürchten, dass China über Monate hinweg einen derartigen Bedarf an Arzneimitteln haben werde, dass mit einer Besserung in Deutschland nicht zu rechnen sei.
„Unter Berücksichtigung der weltpolitischen Lage, insbesondere der Spannungen zwischen China und Taiwan, die sich immer deutlicher abzeichnen, fürchte ich, dass wir sehr schweren Zeiten entgegen gehen werden“, so Saar. „Insbesondere Apotheken und Arztpraxen tun ihr Bestes, um die Patientinnen und Patienten noch irgendwie versorgen zu können, jahrelanges politisches offensichtliches Missmanagement kann allerdings dadurch nicht kompensiert werden.“
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