Omeprazol-Suspension als Fertigarzneimittel
Omeprazol ist bislang nur als Tablette oder Kapsel auf dem Markt. Für Säuglinge und Kleinkinder sind die festen oralen Darreichungsformen jedoch in der Regel ungeeignet. Die Therapie konnten Apotheken durch die Herstellung einer Suspension sichern. Jetzt kommt mit Oppi (Omeprazol, Infectopharm) ein Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen auf den Markt.
Der Protonenpumpenhemmer Omeprazol wird unter anderem zur Behandlung der Refluxkrankheit, von verschiedenen Ulzera sowie zur Helicobacter pylori-Eradikation im Rahmen der Triple-Therapie eingesetzt. Als Prodrug gelangt Omeprazol über den Blutkreislauf an die Belegzellen im Magen, wo der Arzneistoff durch die Säure in die eigentliche Wirkform überführt wird und die Magensäurefreisetzung irreversibel hemmt. Die Wirkung kommt zustande, weil Omeprazol an die H+/K+-ATPase bindet. Deren Neubildung dauert etwa ein bis drei Tage, was wiederum die lange Wirkdauer erklärt.
Weil Omeprazol säureempfindlich ist, sind Fertigarzneimittel in der Regel mit einem magensaftresistenten Überzug versehen. Die Kapseln einfach öffnen oder Tabletten mörsern sollten Patient:innen also nicht. Eine Ausnahme sind sogenannte Multi Unit Pellet Systeme (MUPS), bei denen die einzelnen Wirkstoffpellets mit einem magensaftresistenten Überzug versehen sind. Die Säureempfindlichkeit von Omeprazol ist eine Herausforderung bei der Herstellung einer Suspension – Oppi ist eine gepufferte Suspension.
Oppi: Omeprazol als Pulver zur Herstellung einer Suspension
Mit Oppi kommt ein Fertigarzneimittel als Alternative zur Rezepturherstellung. Das Arzneimittel ist für Kinder und Personen mit Schluckbeschwerden geeignet. Zugelassen ist Oppi zur Mono- oder Kombinationsbehandlung verschiedener magensäurebedingter Erkrankungen der Speiseröhre, des Magens und des Dünndarms wie Sodbrennen, Refluxösophagitis und Ulcera. Das Arzneimittel kann bereits bei Kindern älter als einen Monat, Jugendlichen und Erwachsenen angewendet werden.
Das Omeprazol-haltige Arzneimittel wird in einem Zweikammer-Behälter ausgeliefert und besteht aus zwei Pulvern. Die Rekonstitution erfolgt mit Wasser – nachdem die beiden Pulver zusammengefügt wurden. Das Arzneimittel sollte in der Apotheke zubereitet werden, so die Empfehlung.
Dosiert wird mit Hilfe einer Spritze. Ein Milliliter der zubereiteten Suspension enthält 2 mg Omeprazol. Die Anwendung erfolgt mindestens 30 Minuten vor einer Mahlzeit auf nüchternen Magen. Oppi kann auch mit PEG-Sonden verabreicht werden.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Läusemittel: Kasse zahlt, aber nicht bei E-Rezept
Kopfläuse sind echte Plagegeister. Sie vermehren sich rasant, denn ein Weibchen kann pro Tag etwa zehn Eier legen. Ist die …
Migräne: Atogepant zur Prophylaxe verfügbar
Seit rund eineinhalb Jahren hält Atogepant (Markenname Aquipta, Abbvie) die EU-Zulassung als Behandlungsoption zur Migräneprophylaxe. Seit 1. März steht das …
Wegen E-Rezept: Kassenbon mit Patientenname
Für Apotheken gilt nicht nur die Bon-Pflicht, sondern seit Jahresbeginn auch die Pflicht, den Patientennamen auf den Kassenbon zu drucken …