NoA: Das besondere „Nein“ bei Belästigung
Ob im Café, Fitnessstudio, online oder sogar auf der Arbeit: Es gibt verschiedene Situationen, in denen aus einem harmlosen Gespräch ein Flirt wird, auch wenn das nicht immer gewollt ist. Doch Nein zu sagen, fällt manchmal schwer. Die Lösung: NoA. Was dahintersteckt, verraten wir dir hier.
Wer kennt es nicht: Eine vermeintlich lockere Unterhaltung weckt beim Gegenüber mehr Erwartungen als du eigentlich beabsichtigt hast. Früher oder später kommt dann häufig die Frage aller Fragen: „Gibst du mir deine Nummer?“. Und schon ist die Zwickmühle perfekt. Denn einerseits hast du kein Interesse an dem/der anderen, andererseits möchtest du ihm/ihr aber auch nicht vor den Kopf stoßen. Schließlich weißt du nie, wie die Reaktion ausfällt, denn nicht jede/r kann mit einem Nein umgehen. Da kommt NoA – kurz für „Nummer ohne Anruf“ – gerade recht.
Das Projekt wurde von einer Studentin ins Leben gerufen. Die Idee dahinter: Menschen in unangenehmen Situationen einen Ausweg verschaffen und Belästigung zuvorkommen. Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei NoA um eine Telefonnummer (0157 53024990). Diese können Personen ihrem Gegenüber in einer Belästigungssituation weitergeben, und zwar anstelle der eigenen Rufnummer. Kommt es anschließend zur Kontaktaufnahme, wird eine automatische Nachricht erzeugt, in der mitgeteilt wird, dass sich der/die Gesprächspartner:in unwohl gefühlt hat. Mehr noch: Mitgesendet wird auch ein Link mit Informationen, wie eine derartige Situation künftig verhindert werden kann.
„NoA verfolgt das Ziel, den Abbau von Belästigung im Alltag voranzubringen“, heißt es auf der Projektwebseite. „Betroffenen Personen möchte NoA helfen, sich zukünftig aus bestimmten grenzüberschreitenden Situationen zu entfernen.“ Doch damit nicht genug. Bei dem Projekt geht es auch darum, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wo „Nettsein“ aufhört und Belästigung beginnt. Denn dies ist vielen nicht klar. „Personen, die solche Situationen hervorrufen, möchte NoA Lösungsvorschläge und Reflexionsmöglichkeiten anbieten, um zukünftig einen sensibleren Umgang mit anderen Menschen zu ermöglichen.“ Sie sollen mithilfe des Projektes lernen, die Grenzen anderer Menschen zu respektieren.
Das Zauberwort lautet also Sensibilisierung anstelle von Vorwürfen. „Statt eine Nummer mit Zahlendreher zu geben, kann man doch lieber was schaffen, damit sich Personen auch noch selbst reflektieren und sich vielleicht mit ihrem Verhalten auseinandersetzen“, erklärt Gründerin Jasmin.
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