Die letzten Tage waren heiß und auch in den kommenden Tagen sollen die Temperaturen über der 30 Grad-Marke bleiben. Die Hitze bringt nicht nur Menschen an ihre Grenzen, sondern auch Arzneimittel. Während in der Apotheke die Lagertemperatur von maximal 25 Grad nicht überschritten werden darf und Großhändler sich an die Good Distribution Practice Leitlinien (GDP) halten müssen, sind die Vorgaben an die Paketdienstleister weniger streng und die Qualität der Arzneimittel ist in Gefahr.
Hohe Temperaturen können die Qualität und die Wirksamkeit von Arzneimitteln beeinflussen und eine Anwendung unmöglich machen. Zäpfchen können schmelzen, die Dosiergenauigkeit bei Asthmasprays kann abnehmen und Emulsionen können brechen. Darum sollte nicht nur bei der Lagerung, sondern auch beim Transport die geforderte Temperatur nicht überschritten werden. Die meisten Arzneimittel mögen keine Hitze, sondern lieben es bei einer Lagertemperatur von 15 bis 25 Grad eher kühl.
„Damit bei Lagerung und Transport nichts schiefgeht, wird die Lieferkette lückenlos überwacht“, teilt Phagro im Video „Cool bleiben! Bei welchen Temperaturen müssen Arzneimittel transportiert werden?“ mit. „Wenn’s draußen heiß ist, sind gekühlte Fahrzeuge Pflicht. Für pharmazeutische Großhändler gelten mit den Good Distribution Practice Leitlinien (GDP) strenge Regeln, die sicherstellen, dass Arzneimittel auf dem Weg vom Hersteller über das Großhandelslager bis in die Apotheke zu den richtigen Temperaturen gelagert und transportiert werden. Und der Großhandel wird dabei strengstens überwacht. Auch beim Transport an heißen Sommertagen bleiben so die Qualität und Wirksamkeit von Arzneimitteln erhalten.“
Arzneimittel und Hitze: Besser vor Ort bestellen
Für Paketdienstleister gelten diese Regeln nicht. „Im Gegensatz dazu sind Paketdienstleister an deutlich weniger strenge Regeln und behördliche Auflagen gebunden“, so Phagro. Arzneimittel, die beispielsweise online bestellt werden, können also unter Umständen während des Transports, der mehr als einen Tag in Anspruch nehmen kann, ins Schwitzen kommen.
„Nur wer die Temperaturvorgaben der Hersteller bei Lagerung und Transport einhält, schützt die Qualität und Wirksamkeit von Arzneimitteln – und damit die Gesundheit der Patienten. Darauf kann sich die Apotheke beim pharmazeutischen Großhandel verlassen. Und der Patient kann sich auf seine Apotheke vor Ort verlassen. Coole Sache!“, so Phagro.
Von der Apotheke nach Hause
„Die meisten Arzneimittel kann man auch an einem heißen Sommertag ohne Bedenken von der Apotheke nach Hause tragen. Aber man darf sie nicht auf Dauer zu warm aufbewahren“, sagt Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer. Wärmeempfindliche Medikamente gehören in eine Kühltasche ohne Kühlelement. Bei Hitze und kühlpflichtigen Arzneimitteln ist Vorsicht geboten, sie gehören in eine Kühltasche mit Kühlelement. Unterwegs einfrieren dürfen die Arzneimittel aber nicht. Daher sollten sie mit einem Handtuch umwickelt werden, um direkten Kontakt mit dem Kühlakku zu vermeiden.
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