Für die Apothekenteams startet das neue Jahr mit einer guten Nachricht. Die Apothekengewerkschaft Adexa und der Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) haben sich auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Die Löhne von PTA, PKA, Apotheker:innen und Co. steigen zum 1. Januar 2022. Eine weitere Erhöhung gibt es zum 1. Januar 2023.
Der Großteil der PTA fühlt sich unterbezahlt, zeigte der große PTA-Gehaltsreport 2021. „Das PTA-Gehalt ist gerade genug zum Überleben, aber zu wenig zum Leben“, sagen 89 Prozent der PTA. Und weil die Kolleg:innen am besten wissen, was sie jeden Tag leisten, haben sie auch eine klare Vorstellung, wie viel Gehalt es mehr sein müsste – so wünschen sich PTA in Voll- und Teilzeit im Durchschnitt 500 Euro netto mehr pro Monat. Achtung, Spoiler: So hoch fällt die Tariferhöhung nicht aus.
Die Löhne von PTA steigen zum 1. Januar 2022 um 200 Euro brutto in allen Berufsjahrstaffelungen. Somit steigt das Gehalt im ersten und zweiten Berufsjahr von 2.149 Euro auf 2.349 Euro. Um das Gehaltsgefüge beizubehalten, dürfen sich auch Apotheker:innen, Pharmazieingenieur:innen, Apotheken- und Apothekerassistent:innen über ein monatliches Plus von 200 Euro brutto freuen.
Das verdienen PTA ab dem 1. Januar 2022
- 1. bis 2. Berufsjahr 2.349 Euro
- 3. bis 5. Berufsjahr 2.464 Euro
- 6. bis 8. Berufsjahr 2.657 Euro
- 9. bis 14. Berufsjahr 2.868 Euro
- ab dem 15. Berufsjahr 2.983 Euro
Dank der Tariferhöhung liegen nun auch die PKA-Gehälter über dem Mindestlohn. Eine Berufseinsteigerin kommt auf 1.868 Euro pro Monat, das sind 10,90 Euro pro Stunde. Damit ist die Mindestlohngrenze zwar geknackt, aber der Betrag liegt noch weit unterhalb der geplanten neuen Mindestlohngrenze, denn die Regierung strebt einen Mindestlohn von 12 Euro an.
Den nächsten Gehaltssprung machen Apothekenmitarbeiter:innen zum 1. Januar 2023.
Das verdienen PTA ab dem 1. Januar 2023:
- 1. bis 2. Berufsjahr 2.419 Euro
- 3. bis 5. Berufsjahr 2.538 Euro
- 6. bis 8. Berufsjahr 2.737 Euro
- 9. bis 14. Berufsjahr 2.954 Euro
- ab dem 15. Berufsjahr 3.072 Euro
Was ist mit Nordrhein?
Der neue Tarifvertrag gilt nicht für Sachsen und Nordrhein. Die gute Nachricht: Die Adexa und die Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter Nordrhein (TGL) verhandeln bereits.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Overwiening: Ampel-Aus als Gefahr für Apotheken
Mit der Ampel dürften auch laufende Gesetzesvorhaben aus dem Bereich der Gesundheitspolitik passé sein. Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening fordert trotz …
Aus für Ampel-Regierung: Kanzler entlässt Finanzminister Lindner
Die Ampel ist gescheitert. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erklärte gestern Abend gegen 21:20 Uhr die Entlassung von Finanzminister Christian Lindner …
Abda und KBV gegen favorisierte Apotheke
Pflegebedürftige Versicherte sollen künftig fünf favorisierte Apotheken angeben dürfen. Dies soll die Einlösung von E-Rezepten für die Betroffenen erleichtern. Die …