Die Innohep Fertigspritzen (Tinzaparin, Leo Pharma) sind mit einer neuen Produktbezeichnung unterwegs. Ziel ist es, die absolute Wirkstoffmenge je Einzelspritze besser zu kennzeichnen. Das Problem: Einen Rückruf der Packungen mit der alten Kennzeichnung soll es nicht geben und darum sind beide Varianten im Markt.
Innohep enthält das niedermolekulare Heparin Tinzaparin-Natrium. Die Fertigspritzen werden zur Behandlung von venösen Thromboembolien und Lungenembolien eingesetzt. Tinzaparin besitzt antithrombotische Eigenschaften und bindet physiologisches Antithrombin. In der Folge wird dessen hemmende Wirkung auf die Blutgerinnung verstärkt.
Leo hat Innohep in gebrauchsfertigen Glasspritzen in zwei Konzentrationen im Angebot – Injektionslösungen mit 10.000 I.E. pro Milliliter (werden zur Prophylaxe thromboembolischer Ereignisse eingesetzt) und Injektionslösungen mit 20.000 I.E. pro Milliliter (werden zur Behandlung thromboembolischer Ereignisse eingesetzt). Die einzelnen Varianten sind in unterschiedlichen Füllvolumina und somit unterschiedlichen Wirkstärken erhältlich.
Ärzte und Apotheker mussten die Menge des enthaltenen Anti-Xa (in I.E.) je Fertigspritze bislang umständlich berechnen. Dank der neuen Bezeichnung soll dies nicht mehr nötig sein, denn für alle Dosisstärken ist nun die Anti-Xa I.E. je Fertigspritze präzise angegeben. „Dadurch wird Innohep zur Therapie von Thrombosen jetzt noch einfacher: bei der körpergewichtsadaptierten Dosierung ist kein Umrechnen mehr erforderlich. Für den Therapeuten ist die individuelle Zuordnung der benötigten Fertigspritze klar und schnell ersichtlich“, schreibt Leo.
Neue Produktbezeichnung: Innohep; vorher nachher
neue Bezeichnung | alte Bezeichnung | Farbe |
Innohep 8.000 Anti-Xa I.E./0,4 ml Fertispritze | Innohep 20.000 Anti-Xa I.E./ml 0,4 ml Fertigspritze | orange |
Innohep 10.000 Anti-Xa I.E./0,5 ml Fertispritze | Innohep 20.000 Anti-Xa I.E./ml 0,5 ml Fertigspritze | rot |
Innohep 12.000 Anti-Xa I.E./0,6 ml Fertispritze | Innohep 20.000 Anti-Xa I.E./ml 0,6 ml Fertigspritze | braun |
Innohep 14.000 Anti-Xa I.E./0,7 ml Fertispritze | Innohep 20.000 Anti-Xa I.E./ml 0,7 ml Fertigspritze | gelb |
Innohep 16.000 Anti-Xa I.E./0,8 ml Fertispritze | Innohep 20.000 Anti-Xa I.E./ml 0,8 ml Fertigspritze | grün |
Innohep 18.000 Anti-Xa I.E./0,9 ml Fertispritze | Innohep 20.000 Anti-Xa I.E./ml 0,9 ml Fertigspritze | blau |
Noch im Markt vorhandene Spritzen mit der alten Bezeichnung werden nicht zurückgerufen, teilt die AMK mit. Packungen der alten Bezeichnung sind weiterhin verkehrsfähig und dürfen abgegeben werden. Daher sind seit dem Launch der ersten neuen Spritzen im Juni 2020 beide Varianten erhältlich. Die AMK sieht darin weiterhin Potential für Irritationen und Verwechslungen, auch bei Importprodukten und deren möglicherweise verzögerter Umstellung. Apotheker*innen sollen wachsam sein. Außerdem sind die Spritzen mit dem neuen Darreichungskürzel IFE (Injektionslösung in einer Fertigspritze) gekennzeichnet. Zuvor galt das Kürzel FER für Fertigspritze. Die Darreichungsformen gelten als austauschbar.
Willst du immer auf dem Laufenden sein und keine Nachricht mehr verpassen? Dann melde dich für unseren wöchentlichen Newsletter hier an ?.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Hypertonie: Besser keine ACE-Hemmer und Sartane in der Schwangerschaft?
Dass die Zahl an Patient:innen mit Bluthochdruck stetig zunimmt, ist bekannt. Auch Schwangere sind oftmals von Hypertonie betroffen. Bei der …
Vitamin D: Calciumspiegel erhöht, aber keine Nierensteine
Über das Für und Wider einer Supplementierung von Vitamin D wird immer wieder diskutiert. Denn das Sonnenvitamin ist für den …
Wegen Rucola: RKI meldet Salmonellen-Ausbruch
Im aktuellen Epidemiologischen Bulletin informiert das Robert-Koch-Institut (RKI) über einen internationalen Salmonellen-Ausbruch. Genau geht es um einen rasanten Anstieg an …