Von der Fixkombi zum Monopräparat: Drospirenon ist als Gestagen-Komponente Bestandteil verschiedener Kombinationspräparte zur hormonellen Kontrazeption. Im Mai soll mit Slinda (Exeltis) eine neue Minipille in die Apotheken kommen, die nur das Gestagen enthält.
Die Pille ist das meistverwendete Verhütungsmittel. Zum Einsatz kommt unter anderem die Fixkombi aus Drospirenon und Ethinylestradiol. Zur Monatsmitte wird es mit Slinda 4 mg (Exeltis) eine neue Minipille im Markt geben. Es handelt sich um ein Monopräparat mit Drospirenon.
Ein Blister enthält 28 Tabletten – 24 weiße, wirkstoffhaltige Filmtabletten, die an den ersten 24 aufeinanderfolgenden Tagen eingenommen werden und vier grüne wirkstofffreie, die im Anschluss geschluckt werden. Zwischen den täglichen Gaben sollte ein Einnahmeabstand von 24 Stunden liegen, daher sollte das Arzneimittel täglich zur gleichen Uhrzeit eingenommen werden.
Einnahme verpasst? Wurde das Zeitintervall von 24 Stunden überschritten, ist die Einnahme der wirkstoffhaltigen Tabletten so schnell wie möglich nachzuholen aber der kontrazeptive Schutz herabgesetzt. Betroffene sollten an den folgenden sieben Tagen zusätzlich mit einer Barrieremethode verhüten.
Achtung: Wurde die Einnahme in der ersten Woche vergessen und hatten die Frauen in den vorherigen sieben Tagen Sex, müsse die Möglichkeit einer Schwangerschaft in Betracht gezogen werden.
Drospirenon ist ein Gestagen. Hierbei handelt es sich um ein Derivat von Spironolacton. Das Gestagen besitzt auch antiandrogene und schwach antimineralokortikoide Eigenschaften, hat aber keine östrogenen, glukokortikoiden und antiglukokortikoiden Wirkungen.
Die kontrazeptive Wirkung beruht in erster Linie auf einer Ovulationshemmung – die Follikelstimulation und der Eisprung werden gehemmt. Außerdem erhöht Drospirenon die Viskosität des Zervixschleims, sodass sich die Gebärmutterschleimhaut nicht auf die Einnistung der Eizelle vorbereiten kann.
Die Einnahme beginnt mit dem ersten Tag der Regelblutung, vorausgesetzt die Frau hat zuvor keine hormonellen Kontrazeptiva verwendet.
Wird die Frau von einem kombinierten hormonellen Kontrazeptivum, Vaginalring oder transdermalen Pflaster umgestellt, sollte mit der Einnahme von Slinda vorzugsweise am Tag nach der Einnahme der letzten wirkstoffhaltigen Tablette der zuvor verwendeten Pille oder am Tag der Entfernung des Vaginalrings oder transdermalen Pflasters begonnen werden.
Bei einer Umstellung von einem reinen Gestagenpräparat (Minipille, Injektion, Implantat) oder von einem Gestagen freisetzenden Intrauterinpessar kann jeden Tag gewechselt werden. Wurde eine Minipille eingenommen, ist ein Einnahmeabstand von 24 Stunden einzuhalten.
Laut Fachinfo weisen einige Studien – obwohl statistisch nicht signifikant – auf ein möglicherweise leicht erhöhtes Risiko für venöse Thromboembolien (tiefe Venenthrombose, Lungenembolie) im Zusammenhang mit der Einnahme von Gestagen-Monopräparaten hin.
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