Neue Emfehlung zur Meningokokken-Impfung: Apotheken sollen Warenlager anpassen
Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat ihre Empfehlung zur Meningokokken C-Impfung angepasst. Für Kleinkinder gibt es keine Impfempfehlung mehr. Apotheken sollten das Warenlager entsprechend anpassen.
Weil sich die epidemiologische Lage geändert hat, empfiehlt die Stiko die MenC-Standardimpfung für Kleinkinder im Alter von ≥ zwölf Monaten nicht weiter. Daher sei mit einem deutlichen Rückgang bei der Zahl der Impfungen zu rechnen. Apothekerverbände empfehlen daher, das Warenlager – gegebenenfalls nach Rücksprache mit Kinderarztpraxen – anzupassen.
Die Stiko empfiehlt allen Kindern und Jugendlichen im Alter von zwölf bis 14 Jahren eine Impfung gegen Meningokokken der Serogruppen A, C, W und Y (MenACWY) mit einer Dosis eines quadrivalenten Konjugatimpfstoffs. Nachholimpfungen sollen bis zum 25. Geburtstag erfolgen. Der Grund: Epidemiologische Daten zeigen, dass Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren – neben Säuglingen – das höchste Risiko für invasive Meningokokken-Erkrankungen dieser Serogruppen aufweisen. Durch eine Impfung vor dem Erreichen dieser Altersphase werde ein Immunschutz aufgebaut, bevor das Erkrankungsrisiko ansteigt. Die Impfung kann zeitgleich mit anderen für diese Altersgruppe empfohlenen Impfungen wie der Tdap-IPV-Auffrischimpfung oder der HPV-Impfung erfolgen.
Mit der Einführung der MenACWY-Impfung entfällt die bisherige Standardimpfung gegen Meningokokken C (MenC) im Kleinkindalter. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilt, ist die Zahl invasiver Erkrankungen durch Serogruppe C ist in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Weil invasive Meningokokken-Erkrankungen durch MenC nur noch in Einzelfällen beobachtet werden, wird ein Nutzen einer Impfung im Kleinkindalter nach dem vollendeten ersten Lebensjahr als sehr gering eingeschätzt. Seit 2024 wird jedoch die Standardimpfung von jungen Säuglingen gegen Meningokokken B (MenB) empfohlen, da diese Serogruppe das höchste Erkrankungsrisiko im frühen Kindesalter verursacht.
Mit dem Entfall der MenC-Impfung im zweiten Lebensjahr wird der Impfkalender entlastet, so das RKI. Dies soll dazu beitragen, dass andere wichtige Standardimpfungen – wie die 6-fach-, die Pneumokokken- oder die MenB-Impfung – zeitgerecht und vollständig durchgeführt werden.
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