Die Fußnägel sind brüchig und haben sich verfärbt. Da meldet sich vielleicht das Bedürfnis, Socken drüber zu ziehen und den Nagelpilz vor lauter Scham zu verdrängen. Eine clevere Idee ist das nicht.
Bei Nagelpilz sollte man möglichst früh in die Behandlung einsteigen. Und zwar gleich aus mehreren Gründen. Denn die Pilzerkrankung, bei der sich der Nagel weißlich-gelb bis bräunlich verfärbt, geht laut der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) nicht von alleine wieder weg.
Das Motto: „Was allein kommt, geht allein“ trifft auf Nagelpilz leider nicht zu, denn von selbst verschwinden die Pilzsporen nicht. Ohne Behandlung zerstören die sogenannten Fadenpilze nach und nach die Nagelplatte. Und es kann passieren, dass man andere mit dem Nagelpilz ansteckt, etwa wenn man barfuß im Schwimmbad oder der Sauna unterwegs ist.
Auslöser einer Nagelpilzerkrankung sind in der Regel Fadenpilze. Schimmel- oder Hefepilze sind nur selten die Übeltäter. Die Erreger können durch kleine Mikroverletzungen in den Nagel eindringen und sich vom Keratin „ernähren“. Alles beginnt mit Verfärbungen am Nagelrand. Betroffen sind meist kleine Areale, die sich gelblich, weißlich oder bräunlich verändern können. Im Laufe der Zeit kann sich der Nagel an den betroffenen Stellen verdicken, bröselig werden und hebt sich vom Nagelbett an. Der Grund: Die Pilzsporen lösen die Keratin-bildende Schicht auf und es bilden sich Hohlräume. Der Pilz nistet sich ein, breitet sich aus und befällt nicht nur weitere Stellen des betroffenen Nagels, sondern kann auch auf die umliegenden Nägel übergehen. Außerdem können Entzündungen die Folge sein.
Nagelpilz: Oft reicht schon ein Lack
Wie die passende Behandlung aussieht, kann etwa der Hausarzt oder die Hausärztin entscheiden. Sind maximal drei Zehen betroffen, reicht laut DDG oft schon ein spezieller Nagellack. Er wird einmal in der Woche aufgetragen, am besten, nachdem man den Nagel mit einer Feile aufgeraut hat. Bei einem starken Pilzbefall kommt eine Kombination aus Nagellack und Antipilz-Tabletten zum Einsatz.
Damit sich der Pilz auch wirklich verabschiedet, sollte man einige Tipps befolgen. Strümpfe täglich wechseln zum Beispiel und sie, genau wie Handtücher, bei 60 Grad waschen. Ebenfalls wichtig: Nagelschere und Feile nach der Benutzung desinfizieren.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Rizatriptan: Neue Hinweise für Schwangere und Stillende
Vor mehr als einem Jahr hat der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht den OTC-Switch für Rizatriptan empfohlen. Im Frühjahr wurde der Wirkstoff …
Indikationscheck: Pregabalin und Tramadol sind tödliche Kombi
Dass Pregabalin ein Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenzial zugeschrieben wird, ist bekannt. Weil der Wirkstoff euphorisierende Eigenschaften besitzt, ist er längst in …
Defekter Sprühkopf: Nächster Rückruf bei Aarane N
Aarane N wird in weiteren Chargen zurückgerufen. Bereits Ende August mussten Packungen zu drei Dosieraerosolen in einer Charge zurück. Der …