In Zeiten von Fachkräfte- und Nachwuchsmangel kann es sich wohl kein/e Chef:in leisten, Kolleg:innen aus dem Team zu verlieren. Kein Wunder, dass Mitarbeiterbindung das A und O ist – aber wie? Arbeitgebende setzen auf Weiterbildung.
Der Personalmangel führt hierzulande zu immer mehr offenen Stellen. So wurden im ersten Halbjahr 2022 rund 5,3 Millionen Stellenausschreibungen auf Jobportalen, bei der Bundesagentur für Arbeit und Co. veröffentlicht, und zwar von 460.000 Arbeitgeber:innen. Das sind rund 30 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie aus Zahlen für den aktuellen JobReport des Bildungsanbieters WBS-Gruppe hervorgeht. Auch Apotheken bleiben davon nicht verschont. Bei zwei Drittel der Kolleg:innen gibt es derzeit offene Stellen, und zwar oftmals schon seit mehreren Monaten, zeigte eine aposcope-Befragung im August. Die aktuellen Angestellten nicht zu verlieren, sondern im Betrieb zu halten, ist also das oberste Gebot.
Neun von zehn Betrieben bieten ihren Mitarbeiter:innen daher Möglichkeiten zur Weiterbildung an, drei Viertel davon sogar aktiv und ausnahmslos für jede/n Kolleg:in. Kein Wunder, dass Fort- und Weiterbildungen ebenfalls für knapp 90 Prozent im Unternehmen einen hohen Stellenwert besitzen. Aber warum? Um das Fachwissen aufzufrischen, sagt der Großteil. Doch auch für die Mitarbeiterbindung (71 Prozent) und die Sicherung von Fachkräften (64 Prozent) setzen Arbeitgebende auf Weiterbildung. So sollen entsprechende Angebote für die berufliche Fortbildung Angestellte zum Bleiben verleiten.
Das bestätigen auch drei Viertel der befragten Kolleg:innen im großen PTA-Gehaltsreport 2021, für die Fort- und Weiterbildungsangebote in ihrem Job besonders wichtig sind. Zwei Drittel haben von dem/der Chef:in schon einmal eine entsprechende Maßnahme bezahlt bekommen.
Arbeitgebende nutzen Weiterbildung, um Wertschätzung zu zeigen
Viele Chef:innen betrachten Weiterbildungsangebote zudem als Zeichen der Wertschätzung gegenüber ihren Mitarbeiter:innen und wollen ihnen dadurch Aufstiegsmöglichkeiten bieten. Besonders gefragt sind dabei Angebote im Bereich Soft Skills wie Beratungs- und Führungskompetenz, aber auch Personal und Management.
Und wie viel geben Arbeitgebende im Schnitt für die Weiterbildung aus? Jede/r Vierte stellt ein Budget zwischen 500 und 1.000 Euro pro Jahr und Mitarbeiter:in zur Verfügung. Drei von zehn Befragten geben ihren Angestellten zudem ein bis zwei Wochen jährlich Zeit für Weiterbildungen.
Mehr aus dieser Kategorie
FER und ILO: Austausch der Darreichungsform erlaubt?
Bei Fertigarzneimitteln, die als Fertigspritze (FER) oder Injektionslösung (ILO) erhältlich sind, wird die genaue Darreichungsform auf dem Rezept festgelegt. Diese …
Bitosen: Konkurrenz für Allegra
Durch den Klimawandel verschiebt sich der Pollenflug immer mehr nach vorne. Hasel und Erle machen Heuschnupfengeplagten schon jetzt das Leben …
Impfmeldungen: DIM wird abgeschaltet
Dass das Digitale Impfquoten-Monitoring (DIM) des RKI in das Deutsche Elektronische Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz (DEMIS) integriert werden …