Mit Vitamin B3 gegen Hautkrebs?
Vitamin B3 – Niacin – ist an vielen körpereigenen Prozessen beteiligt und besonders für den Erhalt gesunder Haut und Schleimhäute wichtig. Doch damit nicht genug: Vitamin B3 kann offenbar auch bei Hautkrebs positiv wirken.
Vitamin B3 ist ein wasserlösliches Vitamin und umfasst die Verbindungen Nicotinsäure und Nicotinamid. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt als Referenzwert für eine angemessene Zufuhr für Erwachsene ab 19 Jahren 16 mg Niacin an – für Frauen sind es 13 mg. Ab 25 Jahren verringert sich der Wert stetig und liegt bei Personen ab 65 Jahren nur noch bei 14 beziehungsweise 11 mg. Die Versorgung erfolgt sowohl über die Ernährung als auch durch die körpereigene Bildung in der Leber aus der Aminosäure Tryptophan.
Das B-Vitamin übernimmt im Körper verschiedene Funktionen, darunter beim Energiestoffwechsel sowie dem Auf- und Abbau von Kohlenhydraten, Aminosäuren und Fettsäuren. Außerdem nimmt Niacin Einfluss auf die Immunantwort und womöglich auch die Insulinausschüttung in der Bauchspeicheldrüse. Wie Forschende nun herausgefunden haben, soll Vitamin B3 – genau Nicotinamid – auch bei Hautkrebs eine positive Wirkung zeigen.
Vitamin B3 bei Hautkrebs: Rückfallrisiko verringert
Ein US-amerikanisches Forscherteam hat in einer Kohortenstudie den Einfluss von Vitamin B3 auf nicht-melanozytären Hautkrebs untersucht. Dafür wurden Daten aus elektronischen Gesundheitsakten von knapp 34.000 Patient:innen ausgewertet. Rund ein Drittel der Patient:innen wurde nach einer Erstdiagnose mindestens 30 Tage lang zweimal täglich oral mit Nicotinamid behandelt, die anderen dagegen nicht.
Dabei zeigte sich: Unter der Einnahme des B-Vitamins verbesserte sich das hautkrebsfreie Überleben deutlich. Und auch die Rückfallquote von Hautkrebs fiel unter dem B-Vitamin geringer aus. Den Grund führen die Forschenden vor allem darauf zurück, dass Nicotinamid bekanntlich die Reparatur UV-bedingter DNA-Schäden unterstützt und die UV-induzierte Immunsuppression verringert. Daher gelte die Substanz schon seit Längerem als vielversprechender Ansatz in der Chemoprävention von Hautkrebs.
„Die Ergebnisse dieser Kohortenstudie lassen darauf schließen, dass bei Patienten, die mit Nicotinamid behandelt werden, ein geringeres Hautkrebsrisiko besteht“, fassen die Autor:innen zusammen.
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