Tasse oder Tampon: Hygieneartikel für Frauen haben zuletzt mit der sogenannten „Tamponsteuer“ Aufsehen erregt. Seit Jahresbeginn fällt die Menstruation nicht mehr in den Bereich Luxus und Tampons und Binden werden nur noch mit 7 statt zuvor 19 Prozent besteuert. Nachhaltig ist die Periode dennoch nicht, oder etwa doch? Hier erfährst du mehr zu Menstruationstassen, Bio-Binden und Bio-Tampons.
Tasse oder Tampon: Was ist besser?
Die Frage, ob du eher zu Tasse oder Tampon greifen solltest, wird aktuell heiß diskutiert. Menstruationstassen trocknen die Schleimhäute nicht aus und fangen das Blut auf. Das tut ein Tampon zwar auch, aber verursacht dabei auch jede Menge Müll. Denn im Schnitt verbraucht eine Frau im Laufe ihres Lebens etwa 10.000 Tampons und gibt dafür etwa 700 Euro aus. Die Tassen bestehen meist aus medizinischem Silikon und können auch zum Schwimmen oder in der Sauna verwendet werden. Sie punkten in Sachen Nachhaltigkeit und Finanzen, denn sie können bei guter Pflege über mehrere Jahre angewendet werden und verursachen keinen monatlichen Müll.
An die Tasse, fertig, los
Wie ihr Name schon vermuten lässt, handelt es sich bei Menstruationstassen um kelch- oder glockenförmige Gefäße – allerdings mit einem Stiel. Sie werden etwa einen Zentimeter hinter dem Scheideneingang getragen und sitzen somit nicht so tief wie Tampons. Um die Tasse richtig einzuführen, gibt es verschiedene Falttechniken – S-, C- oder Punchdown. Vor dem Einsetzen kannst du die Tasse mit kaltem Wasser befeuchten, das kann die Handhabung erleichtern. Entspann dich und halte den gefalteten Cup mit Daumen und Zeigefinger und setze ihn ein, lass ihn sich entfalten und justiere die richtige Passform mit dem Stiel. Mit dem Zeigefinger kannst du am Rand der Tasse fühlen, ob sie auch wirklich aufgeploppt ist.
Zuerst solltest du jedoch die richtige Tasse für dich finden. Die Wahl ist abhängig von der Stärke deiner Periode, der Länge deiner Vagina, dem Alter und vorangegangenen Schwangerschaften. Meist haben die Hersteller zwei Größen im Angebot – die kleine für Frauen bis 30 mit leichten bis mittleren Blutungen, die noch kein Kind geboren haben und die große für Frauen 30+ mit starken Blutungen oder nach vorangegangener Schwangerschaft. Wer einen trainierten Beckenboden hat, sollte die kleinere Größe wählen.
Menstruationstasse wechseln
Menstruationstassen fangen die Flüssigkeit der Periode auf. Auch wenn das Wechseln im ersten Moment nach einer Sauerei klingt, ist es eine saubere Sache. Es sei denn, du versuchst, den Cup am Stiel herauszuziehen. Denn dieser dient allein dem Justieren beim Einsetzen. Brauchst du ihn nicht oder empfindest du ihn als störend, kannst du ihn abschneiden. Willst du die Tasse entfernen, drückst du ihren Boden mit zwei Fingern zusammen und löst einen Unterdruck aus. Dann kannst du den Cup entfernen und entleeren. Gereinigt wird mit Wasser. Nach der Periode kannst du die Tasse mit kochendem Wasser übergießen oder besser für zehn bis 20 Minuten auskochen. Dazu legst du den Cup am besten in das Innere eines Schneebesens.
Bio-Binden, Tasse oder Tampons?
Nachhaltig produzierte Binden und Tampons bestehen aus Bio-Baumwolle und sind frei von Plastikfolie, Duftstoffen, synthetischen Zusätzen und chlorgebleichter Cellulose. Eine Alternative zu Bio-Binden sind waschbare Binden oder auch Slips, die speziell für die Menstruation entwickelt wurden.
Achtung! TTS
Das Toxische Schock Syndrom tritt zwar sehr selten auf, ist aber bei verschiedenen Hilfsmitteln möglich – ob Tasse oder Tampon. Hierbei handelt es sich um eine schwerwiegende Erkrankung, die zu Kreislauf- und Organversagen führen kann. Symptome sind plötzliches hohes Fieber, Erbrechen, Durchfall, Hautausschlag, Halsschmerzen, Schwindel oder Ohnmacht, die sich während der Periode bemerkbar machen können.
Für welches Hygieneprodukt du dich entscheidest – ob Tasse oder Tampon –, obliegt letztlich natürlich deinem Empfinden und Körpergefühl.
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