Beschlagene Brille, Hautirritationen, erschwerte Kommunikation im HV: Das ständige Masketragen in der Apotheke bringt einige Hürden mit sich. Doch wie wirken sich Schutzmasken auf die körperliche Aktivität aus? Sind Masken wie häufig angenommen wirklich eine Mehrbelastung?
In der Apotheke geht ohne Maske längst nichts mehr. Doch während Kund:innen sie nach dem Apothekenbesuch direkt wieder abnehmen können, heißt es für PTA und andere Apothekenmitarbeiter:innen durchhalten. Da kann der Tag im HV ganz schön zur Belastung werden und Kopfschmerzen zum Feierabend sind vorprogrammiert. Die gute Nachricht: Vor kurzem machten Hamburger Forscher:innen klar, dass sich die geistige Leistung durch das Masketragen nicht verändert.
Aber wie sieht es mit der körperlichen Belastung aus? Immerhin empfinden viele das Atmen durch die Schutzmasken deutlich schwerer – vor allem bei FFP-Masken – und nicht umsonst rät die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu regelmäßigen Maskenpausen. Doch es zeigt sich: Masken haben offenbar keinen Einfluss auf die körperlichen Leistungen und sind somit keine Mehrbelastung – selbst bei anstrengenden Tätigkeiten. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler:innen des Instituts für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung am Tübinger Universitätsklinikum.
Sie haben die Auswirkungen verschiedener Masken bei körperlicher Aktivität überprüft. So mussten ausgewählte Proband:innen mit Stoff-, OP- und FFP2-Masken auf einem Fahrradergometer radeln, und zwar bis zur Belastungsgrenze beziehungsweise einer Herzfrequenz von 150 Schlägen pro Minute. Anschließend wurden neben der Leistung selbst auch Atemfrequenz sowie Sauerstoff- und Kohlenstoffdioxidgehalt im Blut überprüft und mit den Werten verglichen, die ohne Maske erreicht wurden. Das Resultat: „Maskentragen erzeugt keine erhöhte körperliche Beanspruchung“, so die Forscher:innen. Zwar sei den Proband:innen nach eigener Aussage mit Maske das Atmen schwerer gefallen. In den Werten zeigten sich dagegen keine Unterschiede – und zwar unabhängig davon, welche Maske getragen wurde.
„Die Studienergebnisse legen nahe, dass das Tragen der Schutzmasken nicht zu körperlicher Überbeanspruchung führt“, erklärt Studienleiter Dr. Benjamin Steinhilber. Somit stellen Masken den Wissenschaftler:innen zufolge keine Mehrbelastung dar.
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