Masken schützen vor einer Corona-Infektion – wirklich
Maske auf und los! Inzwischen gehört die Maske zum Alltag und das aus gutem Grund: Gesichtsmasken schützen effektiv vor einer SARS-CoV-2-Infektion. Die Belege liefert ein internationales Team um Forschende des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz.
Die Sorge vor der vierten Welle ist groß. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte zuletzt immer wieder betont, dass es die Bürger:innen selbst in der Hand hätten, wie der Herbst werde und rief zum Impfen, Testen und Einhalten der AHA+L-Regeln auf. Jetzt ist klar – die Maskenpflicht wird wahrscheinlich noch bis zum Frühjahr 2022 verlängert.
Dass Masken das individuelle Ansteckungsrisiko reduzieren und dazu beitragen, die Corona-Pandemie einzudämmen, belegen Studienergebnisse des Max-Planck-Instituts. Den Forschenden zufolge können sogar OP-Masken das Ansteckungsrisiko in bestimmten Alltagssituationen effektiv verringern. In geschlossenen Räumen und Umgebungen mit hoher Viruslast sollte jedoch auf FFP2-Masken gesetzt werden.
Aber von vorn: Forschende des Max-Planck-Instituts für Chemie, der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Charité-Universitätsmedizin Berlin haben bereits im Frühjahr in Zusammenarbeit mit Kolleg:innen aus China und den USA geklärt, wie die Wirksamkeit von Gesichtsmasken von verschiedenen Umgebungsbedingungen abhängt und sich auf den Pandemieverlauf auswirkt. Die Forscher:innen nutzten Beobachtungsdaten und einen neuartigen Ansatz zur Berechnung der durchschnittlichen Virenbelastung und ihrer Verteilung in der Bevölkerung.
SARS-CoV-2 wird über die Luft durch Tröpfchen und Aerosole übertragen. Die Forscher:innen entwickelten ein quantitatives Modell der luftgetragenen Virusexposition und konnten zeigen, dass die Wirksamkeit der Maske stark von der Viruslast in der Luft abhängt. Auf der Grundlage direkter Messungen von SARS-CoV-2 in Luftproben und Infektionswahrscheinlichkeiten auf Bevölkerungsebene stellte das Team fest, dass die Virushäufigkeit in den meisten Umgebungen ausreichend gering ist, damit Masken die Übertragung durch die Luft wirksam reduzieren können.
„Normalerweise enthält nur ein geringer Anteil der von Menschen ausgeatmeten Tröpfchen und Aerosolpartikel Viren. Meist ist die Virenkonzentration in der Luft so gering, dass selbst einfache chirurgische Masken die Verbreitung von Covid-19 sehr wirksam eindämmen“, erklärt Yafang Cheng vom Max-Planck-Institut.
In virenreichen Innenräumen mit hoher Infektionswahrscheinlichkeit sollten allerdings Masken mit höherer Wirksamkeit – FFP2-Masken – getragen werden, um eine Übertragung durch die Luft zu verhindern. Außerdem sollten weitere Schutzmaßnahmen kombiniert werden, denn die Wirksamkeit von Gesichtsmasken ist stark von der Viruskonzentration abhängig. „Die Kombination von hochwertigen Masken mit anderen Schutzmaßnahmen wie Lüften und Abstandhalten ist besonders wichtig für Krankenhäuser, medizinische Zentren und andere Innenräume, in denen Hochrisikopatienten auf hohe Viruskonzentrationen treffen können“, sagt Christian Witt von der Charité.
„Masken werden eine wichtige Schutzmaßnahme gegen Sars-Cov-2-Infektionen bleiben – sogar für geimpfte Personen, speziell wenn der Impfschutz mit der Zeit nachlässt.“
Die im Fachmagazin Science veröffentlichte Studie zeigt, dass Masken die Reproduktionszahl für Covid-19 nur effektiv senken können, wenn möglichst viele Menschen sie korrekt anwenden. Um die Reproduktionszahl von etwa drei, wie ursprünglich beobachtet, auf unter eins zu reduzieren, müssten mindestens 60 bis 70 Prozent der Menschen chirurgische Masken korrekt anwenden, heißt es in einer Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts. Bei FFP2-Masken wären es etwa 40 Prozent. Im Falle von infektiöseren Viren müssten die Raten entsprechend höher sein.
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