Macht Arbeiten glücklich? Berufstätige Mütter sind zufriedener
Karrierekiller Kind? Viele Frauen schränken sich zugunsten der Familie in ihrem Berufsleben ein oder geben dieses sogar komplett auf. Doch Arbeiten macht offenbar glücklich. So sind berufstätige Mütter offenbar zufriedener.
„Apotheke und Familie sind super miteinander vereinbar“, gaben zwei Drittel der PTA im Gehaltsreport an. Dennoch ist mehr als die Hälfte der Kolleg:innen in Teilzeit beschäftigt – oftmals, um sich um Kinder, Haushalt und Co. kümmern zu können. Denn die sogenannte Care-Arbeit ist hierzulande noch immer zum Großteil Frauensache. So bringen Frauen dafür täglich durchschnittlich vier Stunden und 13 Minuten auf, und zwar unbezahlt.
Doch wer den Beruf trotzdem nicht aufgibt, ist glücklicher. Berufstätige Mütter sind demnach zufriedener als diejenigen, die ihren Job an den Nagel hängen. Das ist das Ergebnis einer Studie in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Demografische Forschung.
Erwerbstätigkeit als Zufriedenheitsfaktor: Berufstätige Mütter sind glücklicher
Ziel der Untersuchung war es, herauszufinden, welchen Einfluss die Erwerbstätigkeit auf das Wohlbefinden von Müttern hat. „Dabei haben wir alleinerziehende Mütter mit Müttern verglichen, die in einer Partnerschaft leben“, heißt es von den Forschenden. Dafür wurden Daten aus dem Sozio-Oekonomischen Panel (SOEP) ausgewertet.
Das Ergebnis: Mit der Rückkehr in die Erwerbstätigkeit verbesserte sich nicht nur das Wohlbefinden von Frauen mit Kindern, sondern auch ihre Gesundheit. Demnach waren berufstätige Mütter zufriedener, und zwar egal, ob alleinerziehend oder in Partnerschaft. Während der Übergang in einen Minijob kaum Auswirkungen hatte, sorgte die Aufnahme einer Voll- oder Teilzeitstelle für deutlich mehr Zufriedenheit.
Dabei war der positive Effekt des Berufslebens bei Frauen, die sich allein um den Nachwuchs kümmern, am größten. Den Grund dafür sehen die Wissenschaftler:innen nicht allein im Einkommen. „Wir vermuten, dass ein größeres Gefühl finanzieller Unabhängigkeit vom Ex-Partner oder von Sozialleistungen und zusätzliche soziale Bindungen das Wohlbefinden der Mütter fördern. Die Erwerbstätigkeit stärkt somit die eigene gesellschaftliche Identität und das Selbstwertgefühl“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die Schattenseite: Vor allem bei jüngerem Nachwuchs kehrte sich der beobachtete positive Effekt der Rückkehr in den Job um. So zeigte ein Großteil der Frauen mit Kindern unter fünf Jahren große Probleme damit, Alltag, Familie und Beruf in Einklang zu bringen. „Insgesamt muss in Deutschland noch einiges getan werden, damit gerade Mütter mit besonders kleinen Kindern nicht durch Erwerbstätigkeit belastet werden“, lautet daher die Forderung der Forschenden an die Politik.
Mehr aus dieser Kategorie
BfArM zu Tramadol: Keine neuen Erkenntnisse zu Missbrauch und Abhängigkeit
Im Rahmen einer Spiegel-Recherche zum Tramadol-Missbrauch und dessen Hintergründen kam auch Kritik am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) auf. …
OTC-Arzneimittel: Datenschutz bei Onlinekauf Pflicht
In der Apotheke bleibt der Arzneimittelkauf meist unter vier Augen. Doch wenn man Medikamente über eine Internetplattform wie Amazon bestellt, …
Sonderzahlung: Kein Anspruch nach Kündigung?
Die Jahressonderzahlung ist für Apothekenangestellte ein Muss – zumindest mit Tarifbindung. Doch auch der Arbeitsvertrag kann ein 13. Gehalt vorsehen. …