Lingumelt akut: Loperamid als Lyophilisat gegen Durchfall
Egal ob zu Hause oder unterwegs – einen plötzlichen Durchfall kann niemand gebrauchen. Schnelle Hilfe ist gefragt. Zum Einsatz kommt unter anderem der Motilitätshemmer Loperamid. Klinge Pharma hat mit Lingumelt akut seit kurzem Loperamid als Lyophilisat im Portfolio.
Müssen Erwachsene sich mehr als dreimal täglich entleeren und ist der Stuhl weich bis dünnflüssig und das Volumen deutlich erhöht, sprechen Expert:innen von Durchfall. Wie unangenehm Durchfall ist, weiß wohl jede/r. Die Ursachen für Durchfälle sind allerdings vielfältig. Mögliche Auslöser können Viren, Bakterien, Arzneimittel wie Antibiotika, Antidiabetika oder Zytostatika, Stress, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulzerosa sein.
Akute Durchfälle haben in der Regel eine infektiöse Ursache. Sie treten meist innerhalb weniger Stunden nach Kontakt mit dem pathogenen Keim auf. Bekannte Erreger sind Escherichia coli, Salmonellen sowie Noro- und Rotaviren.
In jedem Fall wollen Betroffene den Durchfall schnell wieder loswerden. Hier kommen verschiedene Wirkstoffe zum Einsatz. Der Motilitätshemmer Loperamid kann ab einem Alter von zwölf Jahren kurzfristig – maximal zwei Tage – eingesetzt werden. Die Anfangsdosis liegt bei 4 mg, maximal sind 12 mg täglich möglich. Eine Tablette Lingumelt akut enthält 2 mg Loperamid. Das Arzneimittel ist zu sechs und zwölf Tabletten erhältlich.
Aber Vorsicht: Der Wirkstoff bindet an die Opioidrezeptoren der Darmwand und senkt die Peristaltik. Somit können pathogene Keime länger im Darm verbleiben. Loperamid sollte nicht eingenommen werden, wenn begleitend zum Durchfall auch Fieber oder Blut im Stuhl auftreten.
Lingumelt akut enthält Loperamid als Lyophilisat. Das Arzneimittel kann ähnlich einer Schmelztablette ohne Wasser eingenommen werden und ist somit ideal für unterwegs. Das Besondere: Gelatine ist nicht enthalten. Die Tablette mit Minzgeschmack wird unter die Zunge gelegt und schmilzt laut Hersteller in Sekunden.
Mittel der ersten Wahl bei Durchfällen sollten Elektrolytlösungen sein. Sie sind in verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich und können einer Dehydratation entgegenwirken. Das Pulver wird in Wasser eingerührt und getrunken. Säuglinge und Kleinkinder können innerhalb von 24 Stunden drei bis fünf Beutel zu sich nehmen. Die Lösungen können den Wasser-, Mineralstoff-, Salz- und Glukosehaushalt aufrechterhalten, aber nicht die Dauer des Durchfalls beeinflussen.
Der Sekretionshemmer Racecadortil dient der symptomatischen Behandlung von akuten Durchfällen. Racecadotril kann die Hypersekretion vermindern, ohne die basale Sekretion zu beeinflussen. Der Arzneistoff wirkt ausschließlich im Darm antisekretorisch, ohne die Darmpassage zu beeinflussen oder einen Blähbauch zu verursachen.
Eine andere Möglichkeit bieten Präparate mit Aktivkohle und Gerbstoffen oder Pektinen, die den Darm abdichten oder Giftstoffe binden können. Bekannt ist vor allem die Kombination aus Tanninalbuminat und Ethacridinlactat zur Therapie akuter unspezifischer Durchfälle oder zur Prophylaxe und Behandlung von Reisediarrhöen. Aber auch Saccharomyces boulardii oder Darmbakterien können zur Behandlung von Durchfällen eingesetzt werden.
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