Lieferengpässe: Bürger:innen sind besorgt
Das Thema Lieferengpässe beschäftigt längst nicht mehr nur die Apotheken und treibt den Kolleg:innen Sorgenfalten auf die Stirn. Auch die Bevölkerung ist in Sorge – kanpp jede/r Vierte schätzt die Gefahr von Lieferengpässen als (sehr) hoch ein.
Eine ausreichende Anzahl an Apotheken vor Ort ist der Mehrheit der Deutschen wichtig (86 Prozent) und auch die Versorgung der Bevölkerung mit verschreibungspflichtigen Medikamenten bei schwereren Erkrankungen schätzt der Großteil (92 Prozent) der Menschen hierzulande als sehr wichtig/wichtig ein. Doch die Stimmung ist getrübt, wie der BAH-Gesundheitsmonitor zeigt, denn die Angst vor Lieferengpässen ist groß – 38 Prozent der Befragten schätzen die Gefahr vor Lieferengpässen als groß ein.
Menschen ab einem Alter von 30 Jahren sind besorgter als die jüngste Bevölkerungsgruppe, wie der BAH-Gesundheitsmonitor zeigt. Kein Wunder, geben doch mehr als ein Drittel der Bürger:innen an, Schwierigkeiten beim Kauf von Arzneimitteln erlebt zu haben – der Anteil bei den Jüngeren (15 bis 49 Jahre) ist im Vergleich zu den Älteren etwas größer. Etwa 4 von 10 Personen aus Schleswig-Holstein geben an, Knappheiten beim Kauf von Arzneien erlebt zu haben. In Sachsen meldeten etwas mehr als ein Viertel der Befragten Schwierigkeiten. Die Wohnortgröße spielt dabei allerdings keine Rolle – der Verdienst hingegen schon, denn je höher das Einkommen, desto mehr Menschen hatten in den letzten zwölf Monaten Schwierigkeiten beim Kauf von Arzneimitteln, heißt es im BAH-Gesundheitsmonitor.
Zudem zeigen sich regionale Unterschiede. In Hessen und im Saarland wird die Gefahr von Lieferengpässen bei der Versorgung mit Arzneimitteln als am wenigsten
hoch eingeschätzt. In Rheinland-Pfalz und Thüringen wird die Gefahr als „sehr hoch“ eingestuft. Und auch bei den Versicherten gibt es einen Gap – Privatversicherte sind in puncto Gefahr durch Lieferengpässe optimistischer als gesetzlich Versicherte.
Der BAH-Gesundheitsmonitor zeigt auch, dass das Vertrauen der Bevölkerung in die Apotheken vor Ort groß ist. 2022 genossen laut Studie Apotheker:innen das höchste Vertrauen aller Akteure im Gesundheitswesen. Wobei Ältere ein höheres Vertrauen in Apotheken haben als jüngere Menschen.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Lauterbach plant flexiblere Voraussetzungen für Apotheken-Filialen
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach plant flexiblere Voraussetzungen für Apotheken besonders in ländlichen Gegenden. „Damit keine Unterversorgung entsteht, werden wir Filialgründung und …
Tariferhöhung: Adexa fordert 10,5 Prozent mehr
Seit Jahren wurde das Apothekenhonorar nicht angehoben. Im Gegenteil, der Apothekenabschlag wurde erhöht – wenn auch zeitlich begrenzt. Während in …
FAQ zum dreistündigen Apothekenprotest
Mit Spannung erwartet die Abda Antworten auf die sechs an den Bundesgesundheitsminister gestellten Fragen. Apothekenteams wurden aufgerufen, von 13 bis …