Lauterbach: Schluss mit Homöopathie als Kassenleistung?
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will die Finanzierung homöopathischer Behandlungen durch gesetzliche Krankenkassen überprüfen. „Obwohl die Homöopathie vom Ausgabenvolumen nicht bedeutsam ist, hat sie in einer wissenschaftsbasierten Gesundheitspolitik keinen Platz“, sagte der SPD-Politiker dem „Spiegel“. „Deshalb werden wir prüfen, ob die Homöopathie als Satzungsleistung gestrichen werden kann.“
Als Satzungsleistungen werden Leistungen bezeichnet, die Krankenkassen zusätzlich zu den gesetzlich festgeschriebenen Leistungen gewähren können. Einige Krankenkassen bieten die Erstattung homöopathischer Arzneimittel als Satzungsleistung an.
Basis für homöopathische Arzneimittel können pflanzliche, mineralische und tierische Substanzen sein. Die extrem verdünnten Stoffe werden zum Beispiel in Form von Kügelchen (Globuli) verabreicht. Wissenschaftlicher Konsens ist, dass für homöopathische Behandlungen keine Wirkung nachgewiesen ist, die über Placebo-Effekte hinausgeht.
Schon in der Vergangenheit hatte Lauterbach die Homöopathie aufgrund fehlender wissenschaftlicher Evidenz kritisiert. So begrüßte Lauterbach im März via Twitter den Beschluss des Deutschen Ärztetages, dass Ärztekammern künftig keine Weiterbildungen mehr für Homöopathie anbieten sollen.
Mehr aus dieser Kategorie
Rund 4 Stunden pro Woche: Jede/r Zweite will weniger arbeiten
Während SPD und CDU/CSU im Koalitionsvertrag eine Aufweichung des Acht-Stunden-Tages ins Auge fassen, will der Großteil der Beschäftigten hierzulande nicht …
Bei Krankheit: Chef:innen dürfen nicht zur Arbeit auffordern
Wer aus gesundheitlichen Gründen arbeitsunfähig ist, ist von der Pflicht zur Erbringung der Arbeitsleistung befreit – und bekommt in der …
Zierath: Mehr Kompetenzen für PTA, nur mehr Geld ist nicht die Lösung
Dass PTA mehr wollen, zeigt die aktuelle Umfrage des Bundesverbandes der PTA (BVpta). Doch für mehr Kompetenzen braucht es nicht …