KV warnt vor Rezeptklau
Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Sachsen warnt aktuell vor Rezeptklau und -fälschungen zur illegalen Beschaffung von Arzneimitteln. Ärzt:innen sollen Rezeptdiebstählen vorbeugen. Bestimmte Präparate sollen zudem nur als E-Rezepte verordnet werden.
Rezeptfälschungen sorgen in den Apotheken immer wieder für Wirbel, denn während einige direkt auffallen, sind andere kaum zu erkennen. Vor allem bei der Vorlage von Verordnungen über GLP-1-Analoga – Abnehmspritzen – ist bekanntlich Vorsicht geboten. Denn dabei kommt es immer wieder zu Fälschungsversuchen. Nun weist die KV Sachsen erneut darauf hin und ruft zur Aufmerksamkeit und Vorbeugung auf. Und das gilt auch für einen möglichen Rezeptklau aus der Praxis.
KV: Praxen sollen Rezeptklau und -fälschungen vorbeugen
„Aktuell häufen sich die Meldungen von Rezeptdiebstählen und -fälschungen zur illegalen Beschaffung von Arzneimitteln zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung“, so die KV. Das gelte vor allem für die als Abnehmspritzen genutzten Präparate mit GLP-1-Rezeptoragonisten wie Semaglutid und Co. Um schnell und (scheinbar) unkompliziert Gewicht zu verlieren, würden einige Patient:innen dabei auch illegale Bezugswege in Kauf nehmen. Stichwort gefälschte Rezepte. Um dies zu verhindern, appelliert die KV an Praxen, entsprechende Präparate, aber auch Arzneimittel mit Suchtpotenzial wie Schmerz- und Beruhigungsmittel am besten nur noch als E-Rezepte zu verordnen.
Doch damit nicht genug. Denn auch der Rezeptklau stellt eine Gefahr dar. Daher werden Ärzt:innen angehalten, auch Rezeptdiebstahl vorzubeugen. „Bitte achten Sie auch darauf, dass Papierrezepte nicht in Sichtweite der Patienten am Empfang und in den Sprechzimmern aufbewahrt werden“, heißt es. Vorräte von Papierrezepten sollten zudem unter Verschluss gelagert werden.
Außerdem weist die KV auf mögliche Folgen hin, sofern durch das erfolgreiche Einlösen gestohlener Originalrezepte ein Schaden entsteht. „Die Kasse kann in einem solchen Fall prüfen lassen, ob dieser Schaden durch Verletzung der Sorgfaltspflicht begünstigt wurde.“
Immer wieder Rezeptfälschungen in Apotheken
Eine aposcope-Befragung hat gezeigt, dass zwei Drittel der PTA und Apotheker:innen mindestens eine Rezeptfälschung pro Monat vorgelegt bekommen – 7 Prozent sogar bis zu fünf manipulierte Verordnungen. Am häufigsten sind demnach Verordnungen über Ozempic (Semaglutid), Mounjaro (Tirzepatid), Benzodiazepine, Pregabalin, Tilidin und Krebsmedikamente wie Lonsurf und Lenvima gefälscht. Um daraus entstehende Schäden zu vermeiden, hat die AOK Nordost bereits im Frühjahr appelliert, nur noch E-Rezepte auszustellen.
Mehr aus dieser Kategorie
DocMorris: Anzahl Rezepturen steht Apotheken in nichts nach
Versandapotheken stellen keine Rezepturen her – diesem Vorwurf haben Redcare und DocMorris in der RTL-Sendung Extra vor wenigen Tagen widersprochen. …
Engpass bei Lidocain-Spray: Rezeptur als Alternative
Lidocain kommt als Injektion, Gel, Salbe und Spray zum Einsatz. Doch das 10-prozentige Pumpspray ist derzeit nicht lieferbar. Die Rezepturherstellung …
Wundversorgung: Ersatzkassen und BIG übernehmen Kosten
Die BIG direkt gesund setzt ein Signal für die Versorgungssicherheit mit sonstigen Produkten zur Wundbehandlung. Die Kasse versichert, dass es …











