Jetzt sind die Kund:innen am Zug. „Wir ❤️ Apotheke, weil …“ Die Abda zündet die nächste Eskalationsstufe. In den kommenden Tagen soll jede Apotheke rund 100 Kundenpostkarten aushändigen – macht summa summarum insgesamt 1,8 Millionen Stück. Diese werden gesammelt und an die Bundesregierung geschickt.
Weil weder die Bundesregierung noch der Bundestag bislang anerkannt hätten, dass eine finanzielle Entlastung der Apotheken endlich nötig sei, legt die Abda nach der Pop-up-Karten-Aktion nach. Auch dieses Mal setzt die Standesvertretung auf Kundenpostkarten. Die Patient:innen sollen auf den Karten vermerken, warum ihnen die Apotheken wichtig sind.
Der bundesweite Protesttag am 14. Juni habe gezeigt, wie groß die Not im Berufsstand sei. „Im ganzen Land waren die Apothekenteams auf der Straße, um der Politik zu signalisieren, dass die flächendeckende Arzneimittelversorgung unserer Patientinnen und Patienten in Gefahr ist“, so Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening.
Während man einen riesigen Zuspruch der Bevölkerung wahrgenommen habe und Patient:innen großes Verständnis zeigten, weigere sich die Politik nach wie vor, den wirtschaftlichen Druck auszugleichen. „Daher werden wir nun als nächsten Schritt in unserer Eskalationsstrategie die Stimme der Patientinnen und Patienten zu Wort kommen lassen“, so Overwiening.
100 Kundenpostkarten pro Apotheke
In den kommenden Tagen soll jede Apotheke rund 100 Kundenpostkarten an die Kund:innen abgeben. „Auf den Karten haben die Menschen die Gelegenheit, kurz und individuell festzuhalten, warum sie ihre Apotheke vor Ort brauchen. Wir werden die Karten einsammeln, die gesammelten Aussagen der Öffentlichkeit präsentieren und die Postkarten an die Bundesregierung weitergeben“, so Overwiening weiter.
Seit elf Jahren gingen die Gesundheitspolitikerinnen und Gesundheitspolitiker der Frage nach der wirtschaftlichen Unterstützung für Apotheken aus dem Weg. „Während die Inflation, die Personalkosten und die Ausgaben für den Wareneinsatz in diesen Jahren rasant gestiegen sind, mussten die Apotheken zuletzt sogar eine Honorarkürzung akzeptieren. Es kann nicht im Sinne unserer Patientinnen und Patienten sein, diese Entwicklung und somit ein weiteres Absinken der Apothekenzahl in Kauf zu nehmen. Deswegen rufen wir die Apotheken und die Bevölkerung dazu auf, sich an der Aktion zu beteiligen“, so Overwiening.
Bei der Umsetzung der Aktion erhält die Abda nach eigenen Angaben Unterstützung von den beiden Kundenzeitschriften Apotheken Umschau (Wort & Bild) und MyLife (Burda). Overwiening dazu: „Es ist dankenswert und macht Mut, dass die beiden Unternehmen den Handlungsdruck der Apotheken vor Ort nachvollziehen und uns unterstützen.“
Mehr aus dieser Kategorie
Notfallreform: Zweite Offizin nur mit Apotheker:in
Der Bundesrat hat eine Stellungnahme zur Notfallreform abgegeben. Dabei geht es auch um die geplanten zweiten Offizinen und die Vergütung …
Verletzung bei Teamveranstaltung: (K)ein Arbeitsunfall?
Ob gemeinsamer Restaurantbesuch, Bowling oder die Teilnahme an einer Sportveranstaltung: Teamevents, Betriebsausflüge und andere Betriebsveranstaltungen gehören in vielen Apotheken dazu, …
Abrechnungsbetrug aufgeflogen: Apothekerin „verpfiffen“
Werden in der Apotheke bestimmte Vorschriften verletzt, besteht für PTA Handlungsbedarf. Denn machen sie dabei einfach mit, kann ihnen ebenfalls …