Kinecteen: Medice kann nicht liefern
Kinecteen (Methylphenidathydrochlorid, Medice) ist seit Monaten von Lieferausfällen betroffen. Daran wird sich auch bis Jahresende nichts ändern. Erst dann soll es ein Update geben.
In einem Schreiben informiert Medice die Apotheken, dass der Großhandel mit Kinecteen in verschiedenen Wirkstärken – 18 mg, 27 mg, 36 mg und 54 mg – nicht versorgt werden kann. Auch Direktbestellungen sind nicht möglich.
Nachbestellungen des Großhandels bei Medice sind bereits seit Mitte Juni nicht mehr möglich. „Der Grund für diese Lieferunfähigkeit liegt in einer unzureichenden Kooperation mit unserem Vertragspartner“, teilt das Unternehmen mit. „Uns ist bewusst, dass diese Situation Ihre Arbeit erheblich beeinträchtigen kann und bedauern die Unannehmlichkeiten, die dadurch entstehen.“
Apotheken sollen beachten, dass Alternativtherapien in Arztrücksprache erfolgen und Medice keine Auskunft geben kann. Zudem sollen Apotheken informiert werden, wenn es ein Update gibt.
Kinecteen im Arzneimittelcheck
Kinecteen wird zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ab einem Alter von sechs Jahren angewendet. Das Arzneimittel kommt nur nach versuchter Behandlung ohne Arzneimittel, wie beispielsweise einer psychologischen Beratung und Verhaltenstherapie, zum Einsatz.
Methylphenidat gehört zu den Amphetamin-ähnlichen Substanzen und wirkt stimulierend im zentralen Nervensystem. Das indirekte Sympathomimetikum hemmt die Wiederaufnahme von Dopamin und Noradrenalin. Somit erhöht sich die extrazelluläre Konzentration. Der Arzneistoff wird zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störungen (ADHS) eingesetzt. Nebenwirkungen können Appetitverlust, Schlaflosigkeit und Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens sein. Nicht-retardierte Präparate sollten spätestens vier Stunden vor dem Schlafengehen eingenommen werden.
Medikinet, Medikinet retard, Medikinet adult sowie Attentin (Dexamfetamin) sind lieferbar.
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