In Apotheken gibt es vielerorts Probleme mit dem E-Rezept. Das Einlesen der elektronischen Gesundheitskarten (eGK) verschiedener Krankenkassen funktioniert nicht. „Das ist ein größerer Ausfall“, sagt Martin Wetzel von der Pommern-Apotheke in Demmin. Die Gematik informiert über die Störung.
Betroffen sind die Techniker Krankenkasse (TK), die DAK, die AOK Nordost, die AOK Rheinland, die AOK Bayern und weitere Kassen. „Ich bin seit fünf Minuten in der Apotheke und werde damit begrüßt, dass schon wieder nichts geht“, sagt Wetzel. „Aktuell geht bei uns absolut nichts.“
Störung bei CGM
Laut Gematik betrifft die Störung den Betreiber CompuGroup Medical (CGM). Der Konzern stellt neben Arvato und T-Systems einen Intermediär zur Verfügung, der den Zugang zum Versichertenstammdatenmanagements (VSDM) der Kassen ermöglicht, ist aber dem Vernehmen nach führend. Das Problem betrifft also nicht nur Kunden, die die Software von CGM benutzen. Welcher Intermediär genutzt wird, ist im jeweiligen Konnektor konfiguriert.
Bei CGM sei man bereits in der Analyse, um die Ursache schnellstmöglich zu beheben. Es komme zu Einschränkungen beim Nutzen der eGK. „Dies kann Auswirkungen auf die Nutzung des VSDM und des E-Rezepts haben. Die Einlösewege per App und Papierausdruck sind davon nicht betroffen.“
Kein Zugang per eGK
Gerade sei es noch möglich gewesen, einen ausgedruckten QR-Code einzulesen, sagt Wetzel. Er hofft, dass das Problem in einer halben Stunde gelöst sein wird. Bis dahin werde die Kundschaft vertröstet. In dringenden Fällen rät er, in der Arztpraxis ein Papierrezept anzufordern. „Das funktioniert auf jeden Fall.“ Auch andere Apotheken reagieren genervt auf den neuerlichen Ausfall.
Wann das Problem behoben sein wird, ist derzeit nicht bekannt. Die Gematik will aktuell informieren. Zuletzt gab es wieder vermehrt Störungen beim E-Rezept. Am Mittwoch waren laut Gematik nur Barmer-Versicherte betroffen. Einen Tag zuvor gab es eine Störung am VPN-Zugangsdienst (VPN – Virtual Private Network) von der T-Systems International.
„Ausfälle bei der TI sind nichts Neues“, sagt IT-Experte Manuel Blechschmidt. Das Problem sei, dass es zu viele Abhängigkeiten von den verschiedenen Diensten gebe. „Das führt zu Problemen bei der Performanz.“
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