Kein Bauchspeicheldrüsenkrebs durch GLP-1-Rezeptoragonisten?
Über das Für und Wider von GLP-1-Rezeptoragonisten wie Semaglutid und Co. wird immer wieder diskutiert. So können diese zwar den Blutzuckerspiegel senken und zu einem signifikanten Gewichtsverlust führen. Allerdings droht beim Absetzen ein Jo-Jo-Effekt. Hinzu kommt die Gefahr für schwere Magen-Darm-Probleme. Zudem stellt sich die Frage, ob die Wirkstoffe das Risiko für Krebserkrankungen erhöhen können. In Bezug auf Bauchspeicheldrüsenkrebs lautet die Antwort Nein.
Das ist das Ergebnis einer Studie aus Israel. Dort haben Forschende die Daten von mehr als 500.000 Typ-2-Diabetiker:innen im Alter zwischen 21 und 89 Jahren analysiert, die entweder mit GLP-1-Rezeptoragonisten oder Insulin behandelt wurden. Grund für die Untersuchung waren Berichte über ein womöglich verstärktes Auftreten von Pankreaskarzinomen bei Patient:innen, die Semaglutid und Co. anwendeten.
GLP-1-Rezeptoragonisten : Kein erhöhtes Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs
Doch nach einem Beobachtungszeitraum von sieben Jahren nach Therapiebeginn zeigte sich kein erhöhtes Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs im Vergleich zur Insulingruppe. Im Gegenteil. Insgesamt wurde bei rund 1.600 Patient:innen die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs gestellt. Patient:innen mit einer Insulinbehandlung waren dabei etwas häufiger betroffen als diejenigen, denen GLP-1-Rezeptoragonisten verabreicht wurden. Dies führen die Forschenden jedoch darauf zurück, dass die Personen in der Insulingruppe im Durchschnitt etwas älter und schon länger an Diabetes erkrankt waren.
Das Fazit der Forschenden: Es ließen sich keine überzeugenden Beweise für ein erhöhtes Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs nach der Anwendung von GLP-1-Rezeptoragonisten feststellen. Es brauche jedoch weitere Beobachtungen über die sieben Jahre hinaus, um eine erhöhte Gefahr ausschließen zu können.
Der GLP-1-Rezeptoragonist Semaglutid ist ausschließlich zur Diabetes-Behandlung, genau bei unzureichend kontrolliertem Diabetes Typ-2 als Zusatz zu Diät und körperlicher Aktivität zugelassen, beispielsweise als Monotherapie, wenn Metformin aufgrund einer Unverträglichkeit oder Kontraindikationen nicht geeignet ist, oder in Kombination mit anderen Antidiabetika. Bei Tirzepatid gab es dagegen Ende letzten Jahres eine Zulassungserweiterung. Der Wirkstoff kann auch beim Gewichtsmanagement zum Einsatz kommen, und zwar als Ergänzung zu einer kalorienreduzierten Diät und erhöhter körperlicher Aktivität bei Erwachsenen mit einem anfänglichen Body-Mass-Index von ≥ 30 oder ≥ 27 bis < 30 bei Vorliegen mindestens einer gewichtsbedingten Begleiterkrankung (beispielsweise Bluthochdruck, Dyslipidämie, obstruktive Schlafapnoe, Herz-Kreislauf-Erkrankung, Prädiabetes oder Typ-2-Diabetes mellitus).
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