„Jungbrunnen“: Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren als Alterungsschutz?
Am besten niemals altern – diesen Wunsch hegen viele Menschen und nehmen dafür einiges auf sich. Welchen Einfluss die Einnahme von Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren auf den Alterungsprozess haben können, zeigt eine Studie.
Als Longevity wird der Trend bezeichnet, der bereits seit Monaten für Wirbel sorgt, vor allem in den Sozialen Medien. Dabei geht es um den Wunsch, das Altern zu stoppen. Auch wenn dies bisher nicht gelungen ist, gibt es verschiedene Strategien, um den Alterungsprozess zumindest möglichst lange zu verzögern. Dabei können auch Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren eine entscheidende Rolle spielen, wie Forschende der Universität Zürich herausgefunden haben. Denn eine Kombination der beiden Nährstoffe kann bei täglicher Einnahme bis zu vier Monate extra verschaffen.
Omega-3-Fettsäuren gehören zu den langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren und sind Bestandteil von Biomembranen der Körperzellen. Zu den Omega-3-Fettsäuren gehören beispielsweise die alpha-Linolensäure (ALA), Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren sollen zum Erhalt eines normalen Cholesterin- und Triglyceridspiegel im Blut, einer normalen Gehirn- und Herzfunktion sowie Sehkraft beitragen.
Vitamin D dient als Überbegriff für die Gruppe der fettlöslichen Calciferole. Deren wichtigster Vertreter ist Colecalciferol – Vitamin D3. Dieses wird in der Haut bei Sonnenbestrahlung gebildet. Etwa 80 bis 90 Prozent können in der Regel über die körpereigene Bildung abgedeckt werden. Das Sonnenvitamin ist unter anderem wichtig für die Knochen- und Zahngesundheit und an verschiedenen Stoffwechselvorgängen beteiligt.
Omega-3 Fettsäuren und Vitamin D als „Jungbrunnen“?
Das biologische Alter von Menschen wird mitunter anhand sogenannter epigenetischer Uhren bestimmt, bei denen die DNA-Methylierung in menschlichen Zellen, die sich mit zunehmendem Alter verändert, eine tragende Rolle spielt. Anhand der Veränderungen kann wiederum das biologische Alter berechnet werden. Welchen Einfluss bestimmte Maßnahmen wie die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren und/oder Vitamin D auf die epigenetischen Uhren haben, wollten Forschende herausfinden.
Dabei wurde deutlich: Nachdem sich bereits in einer früheren Studie ein positiver Einfluss auf Faktoren wie das Frakturrisiko, die Muskelkraft, den Blutdruck, die kognitiven Fähigkeiten oder die Anfälligkeit für Infektionen bei älteren Patient:innen zeigte, konnten Omega-3 Fettsäuren und Vitamin D sowie regelmäßige körperliche Aktivität auch den Alterungsprozess verzögern.
Alterungsprozess verzögert
Dafür wurden knapp 800 Patient:innen im Alter von durchschnittlich 70 Jahren drei Jahre lang beobachtet. Demnach konnte sowohl die Einnahme von 1 g Omega-3-Fettsäuren/Tag allein als auch die Kombination aus Omega 3-Fettsäuren und 2.000 IE Vitamin D pro Tag und/oder 30 Minuten Krafttraining dreimal wöchentlich die epigenetischen Uhren um bis zu vier Monate verlangsamen. Dabei wirke jede der Maßnahmen „über unterschiedliche Mechanismen, die sich ergänzen und in Kombination einen verstärkten Gesamteffekt ergeben“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Um die Ergebnisse rund um den positiven Effekt von Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren auf den Alterungsprozess zu bestätigen, sollen nun unter anderem weitere Studien mit Teilnehmenden aus anderen Ländern erfolgen.
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