Job Crafting: Den Job aufwerten, statt wechseln
PTA halten ihrer Apotheke oftmals jahrelang die Treue. Doch ist der Frust über die aktuellen Arbeitsbedingungen zu groß, führt an einem Jobwechsel kein Weg vorbei, oder? Um diesen zu vermeiden, kommt das Job Crafting ins Spiel. Von uns erfährst du, was dahintersteckt.
Zufriedenheit und das richtige Arbeitsklima gehören für viele Angestellte zu den wichtigsten Faktoren rund um den Job. Doch oftmals lässt genau dies zu wünschen übrig. Stichworte Überstunden, Mehrbelastung und Co. Auch bei vielen Apothekenangestellten ist der Frust angesichts von wachsenden Belastungen und oftmals unverändertem Gehalt groß. Doch ein Jobwechsel ist kein Zufriedenheitsgarant – selbst bei einem höheren Gehalt nicht.
Denn rund jede/r Zweite, der/die schon einmal wegen mehr Geld die Apotheke gewechselt hat, war in der neuen Anstellung enttäuscht, zeigt der PTA-Gehaltsreport. Die Lösung: entweder durchhalten, weiterziehen oder zurück in die alte Apotheke gehen. Damit es erst gar nicht so weit kommt, gibt es die Methode des Job Craftings. Dabei geht es darum, den eigenen Frust ins Positive umzukehren und den aktuellen Job wieder attraktiv zu machen, und zwar durch Eigeninitiative.
Darum geht es beim Job Crafting
Job Crafting bedeutet übersetzt sinngemäß so viel wie „die Arbeit/den Arbeitsplatz gestalten“. Das bedeutet, die Anstellung wird an die eigenen Bedürfnisse und Stärken angepasst, um wieder Spaß daran zu haben. Liegt PTA beispielsweise die Arbeit in der Rezeptur deutlich mehr als die Beratung im HV, haben andere Kolleg:innen eine besondere Leidenschaft für die Dokumentation oder können manche Angestellte in der Spätschicht deutlich produktiver arbeiten als in der Frühschicht, sollte dies mit dem/der Chef:in besprochen und entsprechend berücksichtigt werden.
Gleiches gilt für die Übernahme zusätzlicher Aufgaben, beispielsweise die Erstellung des Dienstplans, sowie die Zusammenarbeit mit bestimmten Kolleg:innen. Ziel des Job Craftings ist es, den eigenen Job aufzuwerten und so die Zufriedenheit und Motivation zu steigern sowie die Kündigungsabsicht zu entschärfen, was sich auch auf den Rest des Teams auswirkt.
Eigene Stärken und Schwächen kennen
Im Umkehrschluss heißt das jedoch nicht, dass alle eher unangenehmen Aufgaben komplett von der To-do-Liste gestrichen werden. Schließlich können nicht alle Kolleg:innen auf einmal in der Rezeptur stehen. Dennoch kann in Absprache mit der Apothekenleitung versucht werden, die Tätigkeiten so angenehm wie möglich zu gestalten.
Die Voraussetzung für das Job Crafting ist, dass sich Angestellte zunächst selbst darüber klar werden, was sie erreichen möchten und wie ihre Tätigkeit sinnvoller gestaltet werden kann. Dafür kann es hilfreich sein, sich zu notieren, welche Aufgaben besonders leicht von der Hand gehen und Spaß machen und welche nicht. Gleiches gilt für die eigenen Stärken und die Zusammenarbeit mit Kolleg:innen. Erst danach sollte das Gespräch mit dem/der Chef:in erfolgen.
Mehr aus dieser Kategorie
Nicht abgelaufene Antibiotika nicht retournieren
In einer Zeit, in der die Apotheken und Unternehmen mit Sorge auf die Versorgungslage mit Kinderantibiotika, Schmerz- und Fiebermitteln und …
Lauterbach plant flexiblere Voraussetzungen für Apotheken-Filialen
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach plant flexiblere Voraussetzungen für Apotheken besonders in ländlichen Gegenden. „Damit keine Unterversorgung entsteht, werden wir Filialgründung und …
Tariferhöhung: Adexa fordert 10,5 Prozent mehr
Seit Jahren wurde das Apothekenhonorar nicht angehoben. Im Gegenteil, der Apothekenabschlag wurde erhöht – wenn auch zeitlich begrenzt. Während in …