Infektionsschutz per Mausklick: Computerspiel zur Corona-Prävention?
Hände waschen, Abstand halten, Maske tragen: Die AHA + L-Regeln sind den meisten von uns längst in Fleisch und Blut übergegangen. Trotzdem gibt es im Alltag immer wieder Situationen, bei denen nicht ganz klar ist, welches Verhalten nun richtig ist. Dafür soll es nun auch eine ungewöhnliche Lösung aus der Schweiz geben: Mit „Escape COVID-19“ soll ein Computerspiel bei der Corona-Prävention helfen.
Seit mehr als einem Jahr hält uns die Pandemie in Atem und immer wieder gibt es neue Erkenntnisse und Methoden zu Diagnose, Prävention und Co. Um vor allem Letztere noch effektiver zu machen, haben Wissenschaftler:innen aus der Schweiz „Escape COVID-19“ entwickelt. Dabei handelt es sich kurzgesagt um ein Computerspiel zur Corona-Prävention. Doch lässt sich per Mausklick eine SARS-CoV-2-Infektion vermeiden? Und wie soll das funktionieren?
In der Anwendung spielen Nutzer:innen verschiedene Situationen aus dem Alltag durch und testen dabei, inwiefern ihr Verhalten zum Infektionsschutz beiträgt. Dazu gehört beispielsweise das Szenario, morgens mit möglichen Covid-Symptomen wie Husten und Co. aufzuwachen. Nun stellt sich die Frage, was zu tun ist. Wer sich dafür entscheidet, einen Corona-Test durchzuführen, bevor er/sie das Haus verlässt, verhält sich vorbildlich und bekommt im Spiel einen Daumen nach oben. Obendrein gibt es noch weitere Fragen, die die Spieler:innen beantworten müssen, um ihr Corona-konformes Verhalten zu überprüfen. Wann ist zum Beispiel welche Maske gefragt?
Das Spiel soll vor allem medizinisches Personal bei der Eindämmung der Pandemie unterstützen. Doch auch Laien können „Escape COVID-19“ nutzen. Ziel sei es dabei nicht, die Nutzer:innen zu bewerten oder kritisieren. Stattdessen sollte eine Möglichkeit geschaffen werden, durch das Computerspiel auf unterhaltsame Art zur Corona-Prävention beizutragen. Trotzdem hat das Spiel einen ernsten Hintergrund und beruht auf den jeweils aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Und das kommt an: In einer Studie wurde getestet, inwiefern „Escape COVID-19“ den Nutzer:innen einen Mehrwert bietet und sie zu einer Verhaltensänderung motivieren kann – auch im Vergleich zu klassischen Informationsmaterialien. Die Ergebnisse wurden im Journal of Medical Internet Research veröffentlicht und zeigen: Mehr als acht von zehn Studienteilnehmer:innen (82 Prozent), die das Spiel genutzt haben, waren bereit, ihr Verhalten aufgrund der gesammelten Erfahrungen anzupassen. Bei den Teilnehmer:innen, die mit Standard-Informationsmaterial über die Infektionsschutzmaßnahmen eingewiesen wurden, lag die Bereitschaft bei 56 Prozent. Entscheidend war in beiden Gruppen das Gefühl, einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten zu können.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Zahnschmerzen: CBD statt NSAR?
Zahnschmerzen können verschiedene Ursachen haben und den Alltag stark beeinflussen. Schnelle Schmerzlinderung ist gefragt. Eine Studie zeigt, ob Cannabidiol (CBD) …
Eisen nur jeden zweiten Tag einnehmen?
Eisen gehört im Körper zu den wichtigsten Spurenelementen, das an zahlreichen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt ist. Mangelt es dem Körper …
Zulassung für ersten Laientest auf Chlamydien und Gonorrhö
Die Zahl der sexuell übertragbaren Krankheiten (STI) steigt hierzulande seit Jahren an. Zu den häufigsten STI gehören unter anderem Gonorrhö …