Der Bericht einer gambischen Untersuchungskommission macht einen indischen Hustensafthersteller für den Tod von 70 Kindern verantwortlich.
Die am Dienstag in Banjul veröffentlichten Ergebnisse bestätigten den zuvor von der Weltgesundheitsorganisation geäußerten Verdacht, dass die in Gambia vertriebenen Husten- und Erkältungssäfte akutes Nierenversagen auslösen. Das parlamentarische Untersuchungsgremium forderte die Regierung auf, den indischen Hustensafthersteller vor Gericht zu bringen.
Bereits im Oktober, kurz nach Bekanntwerden der Todesfälle, verbot die Regionalregierung im indischen Bundesstaat Haryana, wo die Firma Maiden Pharmaceuticals Limited ihren Sitz hat, die Produktion.
In den Bericht waren Autopsieergebnisse von gestorbenen Kindern eingeflossen. Die importierten Medikamente des indischen Herstellers waren laut Laboranalysen verunreinigt und wiesen zu hohe Anteile der Stoffe Ethylenglycol und Diethylenglycol auf. Letzterer fand sich in der Vergangenheit immer wieder in gepanschten Hustensäften und führte zu Vergiftungs- und Todesfällen weltweit.
Indien ist als Apotheke der Welt bekannt und stellt viele Medikamente kostengünstig besonders für ärmere Länder her. Gambia ist ein westafrikanischer Küstenstaat, der fast vollständig vom Senegal umschlossen wird. Dort leben etwa 2,4 Millionen Menschen, rund die Hälfte unter der Armutsgrenze.
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