Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen hat das nahende Aus der kostenlosen Corona-Schnelltests für alle kritisiert und schlägt stattdessen eine Verknüpfung mit der Impfkampagne vor. „Wer eine Impfberatung annimmt, sollte im Gegenzug einen Gratistest bekommen“, sagte der Bundestagsabgeordnete der Deutschen Presse-Agentur.
Das Ende der kostenlosen „Bürgertests“ komme zu früh. „Ohne Gratistests werden wir weniger Testergebnisse bekommen, mehr Infektionen werden unerkannt bleiben“, warnte Dahmen. „Wir laufen in eine Schattenpandemie.“
Schnelltests müssen ab diesem Montag meist selbst bezahlt werden. Generell gratis bleiben sie noch für Menschen, die sich nicht impfen lassen können, darunter Kinder unter zwölf Jahren. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsident:innen hatten vereinbart, dass das vom Bund seit Anfang März finanzierte Angebot für kostenlose „Bürgertests“ für alle enden soll. Da kostenlose Impfungen für alle möglich seien, sei eine dauerhafte Übernahme der Testkosten durch die Steuerzahler:innen nicht länger nötig, hieß es zur Begründung.
Dahmen mahnte: „Die Pandemie ist nicht vorbei.“ Die Impfkampagne stagniere und die Inzidenz habe sich bei mehr als 60 gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen in sieben Tagen eingependelt. „Wir sollten der Kehrtwende Österreichs folgen und die Gratistests noch einmal verlängern“, sagte der Grünen-Politiker.
Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) schlug eine Bündelung des Testangebots in Gesundheitseinrichtungen wie Arztpraxen und Apotheken vor. Neben der Qualitätssicherung würde das verhindern, dass viele sonst Tests einstellten oder für Selbstzahler:innen nur noch sehr teuer anbieten könnten. Für Menschen, die nicht geimpft seien oder nicht geimpft werden könnten, brauche es weiterhin ein wohnortnahes Testangebot. Angesichts des Raum- und Personalaufwands könne es aber nur zu akzeptablen Kosten vorgehalten werden, wenn genügend Tests nachgefragt würden. Wenn Apotheken ihr Testangebot auf bestimmte Tageszeiten beschränken könnten, helfe es zusätzlich, die Kosten im Zaum zu halten, sagte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening.
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