Grippeimpfung: Wer und warum?
Die Grippeimpfsaison ist gestartet. Für wen die Grippeimpfung sinnvoll ist und warum, erklärt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW) und auch, wann die Kosten übernommen werden.
Von Oktober bis Mitte Dezember wird in der Regel gegen Grippe geimpft, und zwar inzwischen auch im Rahmen der Regelversorgung in den Apotheken. Aber auch eine Impfung im Januar kann noch sinnvoll sein, vor allem dann, wenn die Grippewelle verspätet angefangen hat oder zum Start des neuen Jahres erst begonnen hat.
Merke: Nach der Grippeimpfung dauert es etwa zehn bis 14 Tage, bis der Körper einen ausreichenden Schutz aufgebaut hat. Die Influenza-Impfung kann gleichzeitig mit einer Corona-(Booster-)Impfung verabreicht werden.
Grippeimpfung: Wer und warum?
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine Grippeimpfung für:
- alle ab 60 Jahren,
- alle Schwangeren ab dem zweiten Trimenon,
- Schwangere ab dem 1. Trimenon mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens,
- Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung – beispielsweise mit chronischen Krankheiten der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder anderen Stoffwechselkrankheiten, chronischen neurologischen Grundkrankheiten, angeborener oder erworbener Immundefizienz oder HIV,
- Bewohner:innen von Alten- oder Pflegeheimen,
- Personen, die als mögliche Infektionsquelle Personen im selben Haushalt oder von ihnen betreute Risikopersonen gefährden können,
- Kinder mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens ab einem Alter von sechs Monaten.
Außerdem wird Personen mit erhöhtem beruflichen Risiko eine Grippeimpfung empfohlen. Dazu gehören medizinisches Personal, Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr sowie Personen, die eine mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute Risikopersonen sein können.
Eine Grippeimpfung kann vor einem schweren Krankheitsverlauf schützen. Vor allem in diesem Herbst/Winter ist ein Grippeschutz mit Blick auf die steigende Zahl an Coronainfektionen zu empfehlen. Denn eine Coinfektion kann das Immunsystem zusätzlich belasten.
Echte Grippe: Das sind die Symptome
- plötzlicher Krankheitsbeginn
- Fieber
- Husten, Halsschmerzen
- Muskel- und Kopfschmerzen
- allgemeine Schwäche
Wer übernimmt die Kosten?
Für die Personen, für die eine Empfehlung der Stiko vorliegt, werden die Kosten von den gesetzlichen Kassen übernommen. Für alle anderen gilt: Bei der Kasse nachfragen, denn einige Kassen zahlen den Pieks auch für Unter-60-Jährige im Rahmen der sogenannten Satzungsleistungen/Mehrleistungen oder Extra-Leistungen.
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