Grippeimpfstoffe 2024/25 nur noch trivalent?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihre Empfehlung für die Zusammensetzung der Grippeimpfstoffe für die kommende Saison bekanntgegeben. Die Expert:innen setzen auf trivalente Vakzine ohne die B/Yamagata-Linie.
In den vergangenen Jahren wurde bei saisonalen Grippeimpfstoffen auf tetravalente Vakzine gesetzt. In der kommenden Saison empfiehlt die WHO wieder trivalente Influenzaimpfstoffe für die nördliche Hemisphäre. Der Grund: B/Yamagata spielte zuletzt Ende März 2020 eine Rolle. Somit wird die Linie nicht mehr benötigt. Würde weiterhin mit B/Yamagata geimpft, könnte dies sogar negative Folgen haben. So bestehe die Sorge, dass sich die Viren im Impfstoff mit den verbleibenden Grippe-B-Viren neu assoziieren und B/Yamagata wieder verbreitet werden könnte.
Grippeimpfstoffe 2024/25: Das ist die empfohlene Zusammensetzung
Impfstoffe auf Eibasis
- A/Victoria/4897/2022 (H1N1)pdm09-like virus
- A/Thailand/8/2022 (H3N2)-like virus
- B/Austria/1359417/2021 (B/Victoria lineage)-like virus
zellkultur- oder rekombinante Impfstoffe
- A/Wisconsin/67/2022 (H1N1)pdm09-like virus
- A/Massachusetts/18/2022 (H3N2)-like virus
- B/Austria/1359417/2021 (B/Victoria lineage)-like virus
Ganz so einfach ist die Umstellung allerdings nicht. Die International Federation of Pharmaceutical Manufacturers and Associations (IFPMA), die unter anderem Impfstoffhersteller vertritt, sieht eine Umsetzung der trivalenten Empfehlung für die Saison 2024/25 als unrealistisch. Die Vorlaufzeit werde bis zur Saison 2025/26 benötigt. Der Grund: Zahlreiche Lizenzen für trivalente Grippeimpfstoffe müssten entweder reaktiviert, aktualisiert oder sogar neu beantragt werden.
Quadrivalent, wenn nötig
Solange nicht auf trivalente Vakzine umgestellt werden kann, sollen tetravalente Impfstoffe mit B/Phuket/3073/2013 (B/Yamagata-Linie)-like Virus verimpft werden.
Die WHO hatte für die Grippesaison 2018/19 tri- und tetravalente Influenza-Impfstoffe empfohlen, aber keinen Impfstoff bevorzugt. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hatte hingegen den tetravalenten Impfstoff am 11. Januar 2018 in ihre Impfempfehlung aufgenommen.
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