Es beginnt meist mit Rötung und Druckgefühl. Wenig später zeigt sich das Eiterknötchen am Lidrand und das Lid schwillt an. Ein Gerstenkorn tritt meist plötzlich und unerwartet auf und verursacht unangenehme Schmerzen.
Was ist die Ursache?
Ein Gerstenkorn entsteht durch eine bakterielle Infektion. Diese kann beispielweise Folge einer Lidrandentzündung sein, die wiederum Folge gestörter Talgdrüsen sein kann. Am oberen und unteren Augenlid befinden sich die Ausgänge von etwa 70 Meibom-Drüsen, die wiederum eine ölige Flüssigkeit produzieren, die Teil des Tränenfilms ist. Sind die Drüsen gestört oder das Sekret verändert, können die Ausgänge verstopfen. Es kommt zu einem Sekretstau – ein Gerstenkorn kann entstehen. Sind die Meibom-Drüsen beteiligt, handelt es sich um ein inneres Gerstenkorn.
Außerdem kann Staphylokokkus aureus Auslöser eines Gerstenkorns sein. Bakterien sind natürliche Bestandteile der Hautflora. Gelangen sie ins Auge – in die Drüse –, können Infektionen wie Gerstenkörner die Folge sein. Sind in dem Fall die Schweiß- oder Talgdrüsen am Augenlid beteiligt, ist von einem äußeren Gerstenkorn die Rede.
Was sind die Beschwerden?
Nach etwa zwei Tagen zeigt sich das Gerstenkorn am Lidrand. Die Betroffenen verspüren Schmerzen, ein Druck- und Fremdkörpergefühl sowie ein vermehrtes Tränen, Rötung, Juckreiz und Schwellung.
Finger weg! Nicht drücken!
Ein Gerstenkorn heilt in der Regel nach wenigen Tagen – meist innerhalb einer Woche – allein wieder ab. Auch wenn das Eiterknötchen zum Drücken einlädt, sollten die Betroffenen die Finger davonlassen. Außerdem geht es nach etwa vier Tagen von allein auf und das Sekret fließt nach außen ab.
Wie wird behandelt?
Zum Einsatz kommt trockene Wärme in Form von Rotlicht. So kann die Reifung des Eiterknötchens und dessen Aufplatzen beschleunigt werden.
Achtung: Auf feucht-warme Kompressen sollte verzichtet werden. Es besteht ein erhöhtes Risiko, die Bakterien zu verteilen. Auch Augenkompressen mit Kamille sollten besser im Schrank bleiben.
Aus der Apotheke können Wärmebrillen und apothekenpflichtige Augensalben mit Bibrocathol das Abheilen fördern. Das Antiseptikum hemmt zum einen das Wachstum von Keimen und besitzt außerdem adstringierende und sekretionshemmende Eigenschaften. Aber auch die Kombination aus Calendula und Euphrasia als Augensalbe hat sich bewährt. Zusätzlich können spezielle Produkte zur Lidrandhygiene eingesetzt werden.
Tipp: Auf Kontaktlinsen sollten Betroffene besser verzichten und Eyeliner und Mascara danach austauschen.
Unterschied zum Hagelkorn
Ein Hagelkorn ist dem Gerstenkorn im Aussehen zwar ähnlich, aber es handelt sich hierbei um eine nicht-infektiöse Schwellung einer Meibom-Drüse und eine chronische Entzündung. Außerdem ist ein Hagelkorn nicht ansteckend.
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