„Die dritte Welle ist gebrochen“, so Gesundheitsminister Jens Spahn in der heutigen Bundespressekonferenz und appelliert: „die Pandemie ist noch nicht vorbei“. Das Motto lautet: Infektionszahlen runter, Impfungen hoch.
Die Impfkampagne hat Fahrt aufgenommen: Weihnachten war hierzulande noch niemand gegen Corona geimpft, Ostern hatten bereits 12 Prozent eine Impfung gegen SARS-CoV-2 erhalten und an Pfingsten sollen es 40 Prozent sein. Mehr noch, der Minister stellt in Aussucht, dass zum Start des dritten Quartals im Juli über 50 Prozent minfestens einmal geimpft sein sollen. Die Impfbereitschaft liege bei 70 Prozent, so der Minister – somit hätten derzeit zwei Drittel aller erwachsenen Impfwilligen bereits eine Impfung erhalten. 70 Prozent der Generation Ü60 seien mindestens einmal geimpft. Durch die Priorisierung beim Impfen wurden Menschenleben geschützt.
„Wir sind auf einem guten Weg und das dürfen wir auch so wahrnehmen“, so Spahn. Allerdings könne nur die Menge an Impfstoff verimpft werden, die auch zur Verfügung stehe. „Wunder können wir nicht erwarten. Wir können nur verimpfen, was da ist.“ Ab Juni soll mehr Impfstoff zur Verfügung stehen, so soll den Arztpraxen etwa die doppelte Menge zur Verfügung stehen.
Ab dem 7. Juni können auch Betriebs- und Privatärzt:innen gegen Corona impfen. „Bei den nächsten Schritten müssen wir beides sein: pragmaisch und geduldig“, so Spahn. „Wir wollen das Impfen so einfach machen, wie es geht. Gelegenheit mach Impfung.“ In Anbetracht der bald fallenden Priorisierung mahnt Spahn trotzdem zu Geduld und Nachsicht. So könne nicht jede/r sofort einen Termin bekommen. Doch bei allem Ärger darüber – bald gehe es deutlich schneller. Noch vor Ende September sollen alle erwachsenen Impfwilligen ein Impfangebot bekommen haben, versprach der Minister.
„Wenn sie sauer sein wollen, weil sie nicht gleich beim ersten Anruf einen Termin bekommen, seien sie sauer, aber auf mich“, appelliert der Minister.
In Bezug auf das gestern beschlossenen EU-weite digitale Impfzertifikat zeigte sich Spahn erfreut. Dieses soll hierzulande ab der zweiten Hälfte des zweiten Quartals kommen beziehunsgweise nutzbar sein. Ein Muss ist dies jedoch nicht, auch nicht für das Reisen, stellt der Gesundheitsminister heute erneut klar. So hat der gelbe Impfpass der Weltgesundheitsorganisation weltweit Gültigkeit. Gemäß der Änderung des Infektionsschutzgesetzes, dürfen neben Ärzt:innen auch Apotheken die digitalen Impfnachweise ausstellen oder ergänzen. An anderen Stellen sei dies jedoch nur bedingt möglich, denn es brauche eine Rückkopplung an die Telematik-Infrastruktur und somit eine sichere Verbindung. Für den zusätzlichen Aufwand sollen Praxen und Apotheken angemessen vergütet werden, so der Minister. Die Ergänzung und Übertragung des Impfzertifikats ist laut Spahn eine Prüfaufgabe. Dabei gibt der Minister zu bedenken, dass Ärzt:innen und Apotheker:innen jeden Tag Dokumente auf ihre Richtigkeit prüfen. „Am Ende kann man das ja nur nach fachlicher Augenscheinkontrolle machen.“ Dabei gibt der Minister zu bedenken: „Den Impfschutz macht man für sich selbst und nicht für die Bundesregierung.“
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