Für Männer mit androgenetischer Alopezie gibt es eine neue Therapieoption – Fynzur (Laboratoires Bailleul S.A.). Finasterid steht erstmal als Spray für die topische Anwendung zur Verfügung.
Androgenetischer (anlagebedingter) Haarausfall ist die häufigste Form des Haarverlustes – sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Ursache ist eine erhöhte Empfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber männlichen Sexualhormonen. Konkret geht es um Dihydrotestosteron (DHT), dem aktiven Metaboliten von Testosteron. Die Folge: Einige Haarfollikel reagieren auf DHT mit einer Verkürzung der Wachstumsphase, die Haarfollikel werden kleiner und das Haar fällt aus.
Finasterid gegen Haarausfall
Der 5-Alpha-Reduktase-Hemmer Finasterid kommt in der Stärke zu 1 mg zur Behandlung von androgenetischer Alopezie zum Einsatz. Finasterid hemmt die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT). Wird Testosteron nicht mehr umgewandelt, verlängert sich die anagene Phase, die Haare fallen nicht mehr aus. Das Medikament wird so lange eingenommen, wie das Haar erhalten bleiben soll. Nach dem Absetzen können die Beschwerden wiederkehren. Erste Erfolge sind nach etwa drei bis sechs Monaten der Einnahme zu verzeichnen.
In der Dosierung zu 5 mg wird der 5-Alpha-Reduktase-Hemmer zur Behandlung und Kontrolle der benignen Prostata-Hyperplasie (BPH) eingesetzt.
Fynzur: Finasterid zur topischen Anwendung
Bislang waren nur orale Darreichungsformen auf dem Markt. Mit Fynzur für Männer 2,275 mg/ml Spray zur Anwendung auf der Haut (Kopfhaut) ist seit kurzem eine topische Anwendung von Finasterid möglich. Das verschreibungspflichtige Arzneimittel ist als Lösung auf dem Markt und wird mit einem Spray-Applikator auf die kahlen Stellen der Kopfhaut aufgebracht.
Indikation: „Fynzur wird zur Behandlung von leichtem bis mäßigem Haarausfall beim Mann (sogenannte androgenetische Alopezie) verwendet. Fynzur steigert den Haarwuchs auf der Kopfhaut und beugt weiterem Haarausfall bei Männern vor. Fynzur ist nur zur Anwendung bei Männern zwischen 18 bis 41 Jahren bestimmt.“
Fynzur darf nur auf der Kopfhaut angewendet werden. Je nach Größe des kahlen Bereiches können ein bis vier Sprühstößen täglich – jeweils auf separate Bereiche der kahlen Kopfhaut – aufgebracht werden, und zwar auf die trockene Kopfhaut. Das Arzneimittel muss mindestens sechs Stunden einwirken. Eine Flasche enthält bis zu 180 Sprühstöße.
Nebenwirkungen von Fynzur
Mögliche häufige Nebenwirkungen von Fynzur können Juckreiz oder Rötung der Kopfhaut sowie Abnahme von Dihydrotestosteron im Blut sein. Aber auch niedergeschlagene Stimmung, Angst, Herzklopfen, Berührungsempfindlichkeit und Vergrößerung der Brust, Hodenschmerzen, Blut im Ejakulat, verminderte Libido, Schwierigkeiten bei der Erektion und Unfruchtbarkeit sind mögliche unerwünschte Arzneimittelwirkungen.
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