Fosfomycin ist knapp. Wegen einer möglichen mikrobiologischen Kontamination gibt es bei Fosfomycin in den Stärken 2g/4g als Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung einen Lieferengpass. Allerdings stehen Alternativen zur Verfügung.
Ende November tagte der Beirat zu Liefer- und Versorgungsengpässen. Auf der Agenda stand unter anderem Fosfomycin. Der Arzneistoff kommt als Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung in allen Altersgruppen zur Behandlung verschiedener Infektionen zum Einsatz, wenn die für die Erstbehandlung allgemein empfohlenen antibakteriellen Mittel ungeeignet sind. Dazu gehören unter anderem komplizierte Harnwegsinfektionen, infektiöse Endokarditis, komplizierte Haut- und Weichgewebeinfektion sowie bakterielle Meningitis.
Derzeit gibt es Probleme in der Herstellung, die zu einem Lieferengpass führten. Ware wurde aufgrund einer möglichen mikrobiologischen Kontamination vorsorglich in allen betroffenen Chargen zurückgerufen. Die Untersuchungen zur Ursache dauern noch an. Eine mikrobiologische Kontamination kann laut Beirat in jeder Phase des Herstellungsprozesses auftreten.
Der Beirat hat die Versorgungslage überprüft. Das Ergebnis: Eine Kompensation durch wirkstoffgleiche Arzneimittel ist nicht realisierbar. Allerdings stehen therapeutische Alternativen für jede (Teil-)Indikation zur Verfügung.
Dass der Rückruf der in Verkehr befindlichen Ware erforderlich ist, hat der Beirat einstimmig unter Abwesenheit der Interessenvertretung der Patient:innen angenommen.
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