Die Ausbreitung des Coronavirus hält uns weiter in Atem und lässt zunehmend mehr Menschen schwer erkranken. Alle Hoffnungen ruhen derzeit auf den Impfungen. Doch gibt es überhaupt ein Ende der Pandemie und wie wird sich SARS-CoV-2 künftig weiter entwickeln? Eine neue Studie kommt nun zu einer gewagten Prognose. Könnte SARS-CoV-2 in Kürze nur noch Erkältungen verursachen?
Die Corona-Infektionszahlen sind trotz hartem Lockdown mitsamt Kontaktbeschränkungen, geschlossenen Geschäften und Co. in Deutschland weiterhin hoch. Hinzu kommt, dass das Virus und die daraus entstehende Lungenkrankheit Covid-19 beinahe täglich Hunderte Todesopfer fordert. So ist aktuell nicht abzusehen, wann die Pandemie endet und unser Leben nicht mehr einschränkt. Eine neue Studie wagt nun einen Blick in die Zukunft und gibt Hoffnung. So könnte SARS-CoV-2 bald nur noch Erkältungen anstelle einer schweren Lungenerkrankung auslösen. Zu dieser Prognose kommen eine US-amerikanische Forscherin und ihr Team.
Führt SARS-CoV-2 künftig nur zu Erkältungen?
Die Infektiologin Jennie Lavine von der Emory University in Atlanta hat mit ihrem Team eine neue Studie im Fachmagazin „Science“ veröffentlicht. Darin widmet sie sich den langfristigen Entwicklungen von SARS-CoV-2. Ihr zufolge dürfte der hochansteckende Erreger künftig an Gefahr verlieren, wie es auch schon bei den anderen weltweit verbreiteten Coronaviren wie NL63, 229E, OC43 und HKU1 der Fall war. Diese würden inzwischen hauptsächlich nur noch bei Kleinkindern zwischen drei und fünf Jahren mit einer niedrigen Letalität zu Infektionen führen.
Also hat SARS-CoV-2 bald nur Erkältungen zur Folge? Laut den Forscher*innen wird sich das aktuell grassierende Virus zu einem sogenannten „endemischen Erreger“ entwickeln. Das bedeutet, dass er zwar weiterhin breit zirkuliert und für Erkrankungen sorgen kann, jedoch mit einer deutlich schwächeren Symptomatik.
Anhand der bisher vorliegenden wissenschaftlichen Daten lässt sich schließen, dass nach einer SARS-CoV-2-Infektion in der Regel zwar eine Immunität vorliegt. Diese ist jedoch nur für eine kurze Zeit vollständig, anschließend sinkt die Zahl der gebildeten Antikörper, sodass eine erneute Infektion mit dem Virus möglich ist. Allerdings liegt laut Lavine nach der ersten Ansteckung zumindest eine lebenslange Teilimmunität vor. Diese kann Betroffene vor einer weiteren schweren Erkrankung schützen, wie die Forscherin anhand einer früheren experimentellen Studie am Coronavirus 229E verdeutlichen konnte. Demnach blieben die Proband*innen bei einer zweiten Infektion asymptomatisch und wiesen eine verkürzte Virusausscheidung auf.
Inwieweit dies auch für das aktuelle Coronavirus zutrifft und ob also SARS-CoV-2 bald nur Erkältungen anstelle einer schweren Covid-19-Erkrankung zur Folge hat, ist bisher nicht belegt. Die Wissenschaftler*innen kommen allerdings zu dem Schluss, dass sich ältere Menschen zwar auch später weiterhin mit dem Virus infizieren könnten, jedoch nur noch selten schwer erkranken würden.
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