Nahrungsergänzungsmittel sind in den Apotheken gefragt. Dazu gehören auch Präparate mit Omega-3-Fettsäuren, über deren Für und Wider immer wieder diskutiert wird. Werden Präparate mit Fischöl in der Schwangerschaft eingenommen, könnte sich dies jedoch auf das Adipositasrisiko beim Kind auswirken.
Omega-3-Fettsäuren sind für den menschlichen Körper unverzichtbar und unter anderem für den Stoffwechsel wichtig. Und auch in der Schwangerschaft spielen Fettsäuren wie alpha-Linolensäure (ALA), Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) eine wichtige Rolle für die normale Entwicklung von Augen und Gehirn des Babys. So empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) Schwangeren, pro Tag mindestens 200 mg DHA und rund 200 mg EPA zuzuführen. Denn der Körper kann die Fettsäuren nicht selbst bilden.
Neben der Ernährung – beispielsweise durch Fisch, Pflanzenöle oder Gemüse wie Rosenkohl, Spinat, Bohnen – wird Omega-3 oftmals über Nahrungsergänzungsmittel zugeführt. Doch die Einnahme von Präparaten mit Fischöl in der Schwangerschaft ist mit Risiken verbunden, zeigen neue Studienergebnisse und weisen auf ein erhöhtes Adipositasrisiko beim Kind hin.
Fischöl in der Schwangerschaft: Adipositasrisiko erhöht, Asthmarisiko gesenkt
Forschende der Universität Kopenhagen (Dänemark) haben eine Untersuchung an mehr als 700 schwangeren Frauen und ihren späteren Kindern durchgeführt. Jeweils ein Teil der werdenden Mütter erhielt ab der 24. Schwangerschaftswoche bis eine Woche nach der Geburt pro Tag 2,4 g langkettige, mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren oder ein Placebo. Anschließend wurde die Entwicklung des Gesundheitszustandes der Kinder nachbeobachtet.
Dabei zeigte sich: Wurden während der Schwangerschaft Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren wie Fischöl eingenommen, wies der Nachwuchs ab einem Alter von sechs Jahren einen höheren Body-Mass-Index auf. Im Alter von zehn Jahren ließ sich diese Tendenz weiterhin beobachten. Die Kinder zeigten zudem ein erhöhtes Adipositasrisiko, einen höheren Körperfettanteil und ein gesteigertes Risiko für das metabolische Syndrom.
Auf der anderen Seite habe die Studie laut den Autor:innen in einem weiteren Arm auch gezeigt, dass die Gefahr für Asthma und Infektionen beim Nachwuchs durch die Supplementierung von Fischöl gesenkt werden konnte. Somit überwiege zum jetzigen Zeitpunkt der Nutzen. Außerdem müsse das erhöhte Adipositasrisikos noch weiter geprüft und durch andere Studien bestätigt werden, bevor es zu einer möglichen Änderung in den Empfehlungen zur Einnahme komme.
Achtung: Bei NEM mit Fischöl, ist außerdem an Wechselwirkungen zu denken. So ist unter anderem in Kombination mit Antikoagulantien Vorsicht geboten, da Omega-3 den Effekt der Blutgerinnungshemmung noch verstärken kann.
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