Fast 5 Millionen: Immer mehr Beschäftigte mit Nebenjob
Weil das Gehalt bei vielen Angestellten nicht ausreicht, um die laufenden Kosten für Wohnung, Auto und Co. zu decken, oder kaum etwas für Urlaub und andere Extras übrigbleibt, entscheiden sich immer mehr Erwerbstätige für eine Aufbesserung. So gab es hierzulande zuletzt knapp 5 Millionen Beschäftigte mit Nebenjob. Auch die Teilzeitquote steigt.
Warum sich Angestellte neben ihrer Haupttätigkeit für einen Nebenjob entscheiden, kann unterschiedliche Ursachen haben. Hauptgrund ist jedoch oftmals, das Gehalt aufzubessern. Wie Daten zur Arbeitszeitberechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigen, übte hierzulande zuletzt etwa jede/r neunte Beschäftigte einen Nebenjob aus. „Rund 4,72 Millionen Beschäftigte in Deutschland gingen im dritten Quartal 2025 einer Nebentätigkeit nach“, heißt es in einer Mitteilung. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das eine Steigerung um 1,6 Prozent.
Und auch die Zeit, die für den Nebenjob aufgewendet wird, hat sich erhöht. Mehr als acht Stunden/Woche verbrachten Beschäftigte im Untersuchungszeitraum (Juli bis September) demnach bei ihrer Nebentätigkeit. Genau waren es 8,2 Stunden – zwölf Minuten mehr als im Vorjahr.
Nebenjob: Das sind die Voraussetzungen
Wollen Angestellte einen Nebenjob aufnehmen, müssen sie den/die Chef:in der Hauptbeschäftigung darüber informieren. Denn in der Regel ist dies zustimmungspflichtig. Außerdem gilt es, die Regelungen des Arbeitszeitgesetzes zu beachten. Demnach dürfen pro Tag in der Regel nur acht Stunden gearbeitet werden. Möglich ist jedoch eine Verlängerung auf zehn Stunden/Tag, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden pro Tag nicht überschritten werden. „Wenn Haupt- und Nebentätigkeit zusammen diese Grenzen überschreiten, ist der überschießende Teil der Nebentätigkeit unzulässig“, heißt es vom Deutschen Gewerkschaftsbund. Entscheidend ist zudem, dass die Haupttätigkeit nicht durch den Nebenjob beeinträchtigt wird.
40 Prozent Teilzeitquote
Auf der anderen Seite erreichte der Anteil der Teilzeitbeschäftigten mit rund 40 Prozent einen neuen Rekordwert, zumindest für das dritte Quartal eines Jahres. Die absolute Zahl lag bei fast 17 Millionen Teilzeitkräften. Verglichen mit Q3 in 2024 arbeitete 1 Prozent mehr in Teilzeit.
Beim Arbeitsvolumen gab es dagegen keine Änderungen, dieses lag weiterhin bei 15,7 Milliarden Stunden, die durchschnittliche Wochenarbeitszeit bei rund 30,5 Stunden – im Schnitt 38,3 Stunden bei Vollzeitkräften und 18,7 Stunden bei Teilzeitkräften. Doch die Zahl der geleisteten Überstunden hat sich dabei verringert. Im Schnitt fielen im Quartal 3,1 bezahlte und 3,9 unbezahlte Überstunden an – 0,1 beziehungsweise 0,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
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