Fallzahlen steigen: Grippeschutz bis Mai wichtig
An ein Ende der Corona-Pandemie ist durch Omikron weiterhin nicht zu denken. Im Gegensatz dazu scheint die jährliche Grippewelle auch in der Saison 2021/22 auszubleiben – bisher zumindest. Denn die Fallzahlen steigen und der Grippeschutz bleibt somit unverzichtbar, mahnen Expert:innen.
„Mit mehr als 34 Millionen Grippe-Impfstoffdosen steht in der aktuellen Saison genug Grippe-Impfstoff bereit, damit sich alle impfen lassen können, die dies möchten“, schrieb das PEI in einer Pressemitteilung von Anfang des Jahres und riet eindringlich zur Impfung. Denn der Grippeschutz sei auch jetzt „noch eine wichtige Schutzmaßnahme“. Kein Wunder, immerhin meldeten einige europäische Länder zu Beginn des Jahres Positivraten von mehr als 50 Prozent, informiert das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem Wochenbericht.
Und auch hierzulande steigt die Fallzahl. Wurden Ende des Jahres nicht einmal 100 bestätigte Fälle pro Woche an das RKI gemeldet, waren es in den ersten beiden Meldewochen 2022 bereits knapp 400. Allein in Woche zwei gab es 220 Influenzainfektionen. Jede/r fünfte Patient:in musste dabei im Krankenhaus behandelt werden. Hinzu kommt, dass die Zahl schon jetzt deutlich höher ist als in der Vorsaison, wie das RKI klarstellt.
Vor allem Risikopatient:innen für einen schweren Krankheitsverlauf wie ältere Menschen, Schwangere und Vorerkrankte sollten sich daher noch impfen lassen, empfehlen RKI und Paul-Ehrlich-Institut (PEI). Aber auch alle anderen Bürger:innen können die Impfung nutzen. „Weil die Grippesaison in der Regel bis Mitte Mai dauert, ist eine Impfung auch in den kommenden Wochen noch sinnvoll.“
Achtung: Für Menschen ab 60 Jahren empfiehlt die Ständige Impfkommission die Immunisierung mit einem Hochdosis-Impfstoff.
Die gute Nachricht: Der Grippeschutz kann parallel mit der Corona-(Auffrisch-)Impfung erfolgen, informiert das PEI weiter. Beide Impfungen können zudem in Kürze auch in vielen Apotheken wahrgenommen werden. Denn während bereits zahlreiche Teams im Rahmen von Modellprojekten gegen Grippe impfen, sollen in Kürze auch die Corona-Impfungen in Apotheken starten – wenn die entsprechenden Voraussetzungen dafür erfüllt sind.
Da die Grippesaison 2020/21 weitgehend ausgefallen ist, blieben vielen Apotheken auf nicht verimpften Grippeimpfstoffen sitzen. Für die liegengebliebenen Dosen wurde den Apotheken erstmals eine Entschädigung zugesprochen. Dafür wurden vom Bundesgesundheitsministerium insgesamt 16 Millionen Euro bereitgestellt. Vor kurzem erfolgte die erste Auszahlung über den Nacht- und Notdienstfond. Nach Angaben des Deutschen Apothekerverbands profitierten davon rund 7.500 Apotheken, die im Schnitt mehr als 900 Euro erhielten.
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