Am Montag wurde die erste Grippeimpfung in einer Apotheke durchgeführt, darüber informiert der Apothekerverband Nordrhein. Damit sei in Nordrhein das bundesweit erste Modellprojekt gestartet. Aber auch im Saarland wurde bereits geimpft.
Die Impfquote in puncto Influenza soll erhöht werden, darum dürfen nicht mehr nur Ärzte, sondern in diesem Herbst zum ersten Mal auch Apotheker*innen gegen Grippe impfen. Möglich ist dies allerdings nur in zeitlich befristeten Modellprojekten mit entsprechender Zusatzqualifikation. In Nordrhein haben sich der Apothekerverband und die AOK Rheinland/Hamburg im Juli auf ein Modellvorhaben vertraglich geeinigt und 120 Apotheker*innen aus mehr als 60 Apotheken die Zusatzqualifikation zur Durchführung von Grippeschutzimpfungen erworben.
„Ich freue mich, gemeinsam mit meinen zwei Apothekerkolleginnen aus meinem Apothekenteam, die ebenfalls die Impfqualifikation erworben haben, dass es jetzt endlich losgehen kann. Aktuell haben wir schon eine lange Warteliste von Versicherten der AOK Rheinland/Hamburg, die unser neues Dienstleistungsangebot wahrnehmen wollen“, freut sich Dr. Markus Reiz, Vorstandsmitglied Apothekerverband Nordrhein und Inhaber der Donatus Apotheke in Bornheim. Reiz sei als erster Apotheker in das neue Dienstleistungsangebot bundesdeutscher Apotheken gestartet.
„Das war ein hartes Stück Arbeit für alle Beteiligten, in weniger als zwölf Wochen die Voraussetzungen zu schaffen, dass jetzt in den nächsten Tagen schon über 60 öffentliche Apotheken in Nordrhein ergänzend zum Impfangebot der Ärzteschaft für Grippeimpfungen der Bevölkerung zur Verfügung stehen können“, sagt Thomas Preis, Vorsitzender des Verbandes. Weitere gut 60 Apotheken sollen noch bis zum November folgen, sodass in der Grippesaison 2020/2021 fast 150 Apotheken an Rhein und Ruhr Grippeschutzimpfungen durchführen werden.
„Dieser weitere, niedrigschwellige Zugang zur Impfung in öffentlichen Apotheken macht es den Menschen leichter, sich gegen Influenza impfen zu lassen. Die Grippeschutzimpfung ist eine der bedeutendsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen: Mit ihr können viele Grippetote vermieden werden“, weiß Günter Wältermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg.
Geimpft wurde auch im Saarland und zwar am Dienstag in der Sebastianus-Apotheke in Wandern-Neukirchen. Das Modellprojekt wurde gemeinsam vom Saarländischen Apothekerverband und der AOK Rheinland-Pfalz/ Saarland auf die Beine gestellt. 40 Apotheken sollen daran teilnehmen. „Wir wollen dazu beitragen, dass mehr Menschen in Deutschland gegen Grippe geimpft werden. Apotheken sind niedrigschwellige Anlaufstellen für Millionen Menschen, die kompetente Gesundheitsberatung vor Ort suchen“, sagt die Vorsitzende des Saarländischen Apothekerverbandes, Susanne Koch.
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