Enerzair: Zulassungsempfehlung für Dreierkombi gegen Asthma mit Sensor und App
Husten, Atemnot und Engegefühl in der Brust sind nur einige Symptome, unter denen Asthma-Patienten leiden. Für die Behandlung der chronischen Lungenerkrankung hat der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) dem Enerzair Breezhaler (Indacaterol/Glycopyrronium/Mometasonfuroat, Novartis) eine Zulassungsempfehlung ausgesprochen. Die Dreierkombi ist optional mit einem Sensor ausgestattet, der die Inhalation in einem Tagebuch dokumentiert und mit einer App verknüpft ist.
Asthma ist von einer Verengung der Atemwege sowie einer Schleimproduktion gekennzeichnet. Die Patienten können unter Husten und Atemnot leiden. Die Erkrankung kann nicht geheilt werden, allerdings gibt es verschiedene Behandlungsoptionen, die die Beschwerden lindern und die Schwere und Häufigkeit von Asthmaanfällen reduzieren können.
Enerzair Breezhaler ist laut EMA die erste Asthma-Dreifachkombinationstherapie. Die Fixkombi besteht aus den Wirkstoffen Indacaterol, Glycopyrronium und Mometasonfuroat, die in Form von Kapseln mithilfe des Inhalators verabreicht werden. Am Boden des Inhalators kann optional ein innovativer Sensor angebracht werden, der mit einem Mikrochip und einer Batterie ausgestattet ist und die Anwendung überwacht sowie die Daten über eine App beispielweise an das Smartphone übertragen kann.
Enerzair: Indikation
Enerzair Breezhaler ist indiziert für erwachsene Asthma-Patienten, deren Symptome mit einer Erhaltungstherapie aus einem langwirksamen Beta-2-Agonisten und einem Glucocorticoid nicht ausreichend kontrolliert werden können und im Jahr zuvor eine oder mehrere Asthma-Exazerbationen aufgetreten sind. Das Arzneimittel ist zur Langzeitbehandlung angezeigt und kann Exazerbationen verringern und die Lungenfunktion erhalten.
Die Dreier-Kombi bei Enerzair
Indacaterol
Der Arzneistoff besitzt bronchienerweiternde Eigenschaften und gehört zu den ultralangwirksamen Beta-2-Sympathomimetika (uLABA). Indacaterol besitzt einen schnellen Wirkeintritt und eine lange Wirkdauer von bis zu 24 Stunden – daher müssen Betroffene nur einmal täglich inhalieren.
Glycopyrronium
Der Wirkstoff zählt zu den langwirksamen Muskarinrezeptor-Antagonisten (LAMA) und kann die Atemwege erweitern. Glycopyrronium blockiert die Wirkung des Neurotransmitters Acetylcholin auf den glatten Muskelzellen. Der Arzneistoff muss bei schnellem Wirkeintritt und langer Wirkdauer nur einmal täglich angewendet werden.
Mometasonfuroat
Das synthetische Glucocorticoid besitzt entzündungshemmende und antiallergische Eigenschaften. Wird der Arzneistoff pulmonal inhaliert, tritt die Wirkung stark zeitversetzt ein. Systemische Nebenwirkungen sind nicht zu erwarten, da der Arzneistoff in der Lunge verbleibt. Inhalative Glucocorticoide können die Schwere von Asthmaanfällen verringern.
Der Sensor
Der Inhalator kann optional mit einem Sensor, der als Medizinprodukt gekennzeichnet ist, ausgestattet werden. Dieser soll den Patienten daran erinnern, das Arzneimittel regelmäßig anzuwenden und führt automatisch ein Therapietagebuch. Dazu gibt es eine von Novartis entwickelte App, die dem Patienten Zugang zu seinen persönlichen Daten ermöglicht, die dann mit dem Arzt geteilt werden können. Außerdem erhält der Patient über die App Hilfe, wie das Therapiemanagement verbessert werden kann.
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