Dithranol wird bei Psoriasis eingesetzt und kommt in der Rezeptur zum Einsatz. Bei der Verarbeitung der gelben Substanz sind verschiedene Dinge zu beachten.
Dithranol gehört zu den lipophilen Wirkstoffen und ist als gelbes, feinkristallines Pulver erhältlich. Die therapeutische Konzentration liegt bei 0,05 Prozent bis 3 Prozent, wobei die obere Richtkonzentration zu Behandlungsbeginn bei 0,1 Prozent liegt und im weiteren Therapieverlauf auf 3 Prozent erhöht wird. In Wasser und Paraffinen löst sich Dithranol nicht, aber in fetten Ölen. Soll eine Salbe oder Paste hergestellt werden, liegt der Wirkstoff zum Großteil suspendiert vor.
Der rezeptierbare pH-Bereich liegt bei ≤ 7. Außerdem ist Dithranol photoinstabil und oxidationsempfindlich. Licht und Sauerstoff können zu einem Wirkverlust führen, da sich Dithranol in Dathron umwandelt. Der Prozess ist mit dem bloßen Auge zu erkennen, denn die Rezeptursubstanz und auch die hergestellte Creme ändern ihre Farbe von gelb nach braun. Achtung: Steinkohlenteerlösung kann den Umwandlungsprozess beschleunigen. Wenn du aber einige Dinge bei der Herstellung beachtest, kann sich die Stabilität erhöhen.
Dithranol ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Antipsoriatika und besitzt antiproliferative und entzündungshemmende Eigenschaften. Der Wirkstoff kommt zur lokalen Behandlung der Schuppenflechte zum Einsatz. Der Kontakt mit Augen und Schleimhäuten ist zu vermeiden. Zudem kann Dithranol als Creme angewendet zu Hautreizungen führen. Der genaue Wirkmechanismus ist noch nicht vollständig geklärt. Vermutlich wird die Wirkung aber auf die Bildung einer aktiven Sauerstoffspezies zurückgeführt, die die Zellvermehrung hemmt.
Bei der Verarbeitung von Dithranol gilt:
- keine Wärmeanwendung
- der Zusatz von Salicylsäure 0,5 Prozent kann die Stabilität erhöhen
- Endprodukt vor Licht schützen (Alu-Tube)
- wasserfreie Grundlagen verwenden
Das DAC/NRF liefert verschiedene Herstellungsvorschriften. Darunter eine Macrogolsalbe sowie Vaseline als Grundlage.
Achtung: Dithranol-Zubereitungen können die Haut braun färben. Die Verfärbung ist harmlos und verschwindet mit der Zeit wieder. Und auch Kleidung und Kittel sind in Gefahr, allerdings können die braunen Flecken mit Hypochlorid-haltigen Reinigungsmitteln wieder entfernt werden.
Zwar sollen Fantaschalen aus Melamin nicht mehr zum Einsatz kommen und wenn doch, solltest du darauf achten, dass diese einige Rezeptursubstanzen ab- und desorbieren können und die Gefahr einer Kreuzkontamination besteht. Dazu gehört neben Rifampicin, Vioform und Steinkohlenteer auch Dithranol. Die Wirkstoffe können die strahlend weißen Fantaschalen aus Melamin verfärben.
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