Digitale Kontaktvermittlung für Impftermine
Die Nachfrage nach Impfterminen ist groß und die Wartelisten sind vielerorts lang. Denn die Impfstoffe sind weiterhin knapp. In vielen Arztpraxen häufen sich die Nachfragen von Patient:innen. Hinzu kommt der organisatorische Aufwand der Terminkoordination. Die Lösung: eine digitale Kontaktvermittlung für Impftermine?
Einen Corona-Impftermin zu ergattern, ist für viele Bürger:innen wie ein Sechser im Lotto. Denn das Hin und Her bei den Impfstofflieferungen, aber auch spontane Absagen von Patient:innen machen die Terminvergabe zu einer regelrechten Mammutaufgabe für die Arztpraxen. Anfang nächster Woche soll außerdem die Impfpriorisierung fallen, wodurch sich die Nachfrage noch weiter steigern dürfte. Die Plattform sofort-impfen.de will als digitale Kontaktvermittlung für Impftermine fungieren und so den Aufwand für Praxen und Patient:innen reduzieren. Denn auf der Plattform können sich nicht nur impfwillige Bürger:innen mit ihrer E-Mail-Adresse und Postleitzahl registrieren und auf eine Warteliste setzen lassen, sondern auch impfende Praxen. Haben letztere verfügbare Impfstoffdosen anzubieten, können sie dies über die Plattform angeben. Dann erhalten Wartende im entsprechenden Postleitzahlgebiet eine Benachrichtigung und können einen Termin buchen.
Die digitale Kontaktvermittlung für Impftermine ist für alle Beteiligten kostenlos und soll dabei helfen, dass alle verfügbaren Impfstoffdosen effektiv genutzt und nicht verworfen werden – und zwar mit möglichst geringem Aufwand. Seit dem Start zu Beginn des Monats haben sich bereits mehr als 1,5 Millionen Impfwillige und zwischen 500 und 1.000 Praxen angemeldet, wie einer der Gründer gegenüber dem ZDF erklärt.
Kontaktvermittlung für Impftermine auch über Kassenärztliche Vereinigungen
Auch einige Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) verfolgen das Konzept einer digitalen Kontaktvermittlung für Impftermine, darunter die KV Schleswig-Holstein mit ihrer „Praxisimpfliste“. Diese richtet sich derzeit an bis zu 20.000 Patient:innen und 122 Praxen des Bundeslandes, die an der Impfkampagne teilnehmen. Allerdings ist die Plattform aktuell ausschließlich für Personen über 60 Jahre, die sich mit Vaxzevria impfen lassen möchten, zugänglich. Die Impfwilligen geben auf der Plattform an, bei welchem Arzt sie ein Impfangebot wünschen und kommen dann auf die Warteliste der Praxis. Letztere kontaktiert die Wartenden dann für eine Terminvereinbarung. „Ziel ist es, Impfwillige und Arztpraxis gezielt und strukturiert zusammenzubringen und durch die Online-Wartelisten das Anrufaufkommen in den Praxen drastisch zu senken“, heißt es in einer Pressemitteilung. Das Angebot soll schnellstmöglich auch für andere Impfstoffe ausgebaut werden.
Die KV Nordrhein plant ebenfalls ein freiwilliges Impfregister, das „impfbereite Patienten und Praxen mit freien Impfkapazitäten zusammenführen“ soll, heißt es auf der Website. Das Register soll Impfwilligen als Übersicht dienen, welche Praxen in ihrer Nähe impfen und ob nur praxiseigene oder auch fremde Patient:innen einen Termin vereinbaren können. Die Terminabstimmung muss dann selbstständig durch die Patient:innen erfolgen. Veröffentlicht werden soll das Übersichtsregister, sobald es „verlässliche Impfstofflieferungen“ gibt, wie ein Sprecher betont. Man hoffe, dass dies im Laufe des Juni der Fall ist.
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