Wahl-Spezial (Teil 4): Jede Stimme zählt – auch die der Nichtwähler:innen
Unter den PTA outen sich 1,4 Prozent als Nichtwähler:innen, wie eine aktuelle aposcope-Umfrage zur Bundestagswahl 2021 zeigt. Deine Stimme zählt, darum solltest du dein Wahlrecht auch nutzen. Was mit deiner Stimme passiert, wenn du nicht wählst, erfährst du hier.
Bei der letzten Bundestagswahl, vor vier Jahren, lag die Wahlbeteiligung bei 76,2 Prozent – 23,8 Prozent der 61.688.485 Wahlberechtigten – also 14.712.144 Wahlberechtigte – haben sich nicht an der Wahl beteiligt. Außerdem haben 410.857 Wahlberechtigte ihre Stimme ungültig gemacht.
Jedem/jeder Wahlberechtigten steht es frei, von dem Recht Gebrauch zu machen, oder eben nicht. Fest steht: „Wer nicht wählt, verschenkt die Chance, selbst über die Zukunft mitzubestimmen“, heißt es auf der Webseite des Deutschen Bundestages. „Sich seiner Stimme aus Protest zu enthalten, ist nicht effektiv, denn auch wer nicht wählt, übt Einfluss aus.“ Nichtwähler:innen sollten wissen, dass sie – ob sie wollen oder nicht – immer den Wahlgewinner unterstützen. Lass nicht andere entscheiden, geh selbst zur Wahl!
Und das passiert mit der Stimme der Nichtwähler:innen
Zuerst definieren wir den Begriff Nichtwähler:innen. Hierbei handelt es sich um Wahlberechtigte, die ihr Wahlrecht nicht in Anspruch nehmen, weil sie nicht zur Wahl gehen und auch nicht die Möglichkeit der Briefwahl nutzen.
Die Nichtwähler:innen sind für die Sitzverteilung unerheblich – die ungültigen Stimmen übrigens auch. Heißt im Klartext: Nur die gültigen Stimmen werden gezählt. Allerdings nehmen die Nichtwähler:innen trotzdem Einfluss auf das Wahlergebnis. Außerdem sinkt das Quorum zum Erreichen der Fünfprozenthürde. (Quorum steht für die Anzahl Stimmen, die erreicht sein muss, damit eine Wahl Gültigkeit erlangt.)
Hier ein Beispiel: 1.000 Personen sind wahlberechtigt, alle geben ihre Stimme ab. 100 von ihnen wählen Partei 1, was zu einem Wahlergebnis von 10 Prozent führt. Nutzen allerdings nur 80 Prozent das Wahlrecht und 100 von ihnen wählen wieder Partei 1, klettert das Wahlergebnis auf 12,5 Prozent. Somit sind weniger Stimmen nötig, um das Wahlziel zu erreichen. Denn: Liegt das Wahlziel bei 10 Prozent, sind nur 80 Stimmen nötig, statt zuvor 100. Rein rechnerisch profitiert die Partei mit den meisten Wählerstimmen am stärksten von den Nichtwähler:innen.
Somit verteilen sich die Stimmen der Nichtwähler:innen nicht auf eine Partei, sondern auf alle. Die Profiteure sind dabei die großen Parteien. Sprüche wie: „Wer nicht wählt, wählt extrem“ oder „Wer nicht wählt, wählt neutral“, sind also nicht zutreffend. Wer einer bestimmten Partei keine Stimme geben will, sollte sein Wahlrecht wahrnehmen, denn eine Stimmenthaltung gibt es bei der Bundestagswahl nicht. Wer seinen Wahlzettel ungültig macht, trägt wie Nichtwähler:innen dazu bei, dass alle Parteien weniger absolute Stimmen brauchen, um ihr Wahlziel zu erreichen.
Mehr aus dieser Kategorie
Kündigung: „Gesehen haben“ reicht nicht als Empfang
Geht es um das Thema Kündigung, kommt zwischen Angestellten und Chef:innen oftmals die Frage nach deren Rechtmäßigkeit auf. Doch auch …
Neuer Vorstand für den BVpta
Vor knapp einem Jahr hatte es bei der Mitgliederversammlung des Bundesverbandes PTA (BVpta) gekracht und der Vorstand trat komplett zurück. …
Wann verfallen Überstunden?
Auszahlen lassen oder abbummeln – Diese beiden Möglichkeiten haben Apothekenangestellte, wenn es um den Ausgleich von Überstunden geht. Doch bis …