Curcuma ist aus der indischen Küche und Currymischungen nicht wegzudenken. Doch der Gewürzpflanze werden verschiedene positive Eigenschaften wie beispielsweise eine verdauungsfördernde und antientzündliche Wirkung zugesprochen. Kein Wunder also, dass das Superfood auch unter den Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) angekommen ist. Doch das nicht ohne Risiko, denn wer unter Gallensteinen leidet, sollte auf Curcuma in NEM besser verzichten.
Gelbwurz (Curcuma longa) gehört zur Familie der Ingwergewächse, ist als Gewürz bekannt und verleiht Currymischungen, die aus insgesamt acht bis 15 Komponenten bestehen, sowie dem Essen die typische gelbe Farbe. Curcuma findet aber auch seit Jahrhunderten in der ayurvedischen Medizin Anwendung, denn der Wurzelstock enthält Curcuminoide – vor allem Curcumin sowie ätherisches Öl. Curcumin werden entzündungshemmende Eigenschaften zugesprochen, der Wirkmechanismus soll dem der Corticoide ähneln.
Es gibt aber ein Problem: Curcumin ist fettlöslich und kann in der wässsrigen Umgebung des Darms nur schlecht aufgenommen werden. Außerdem wird die Substanz über die Leber und den Darm auch schnell wieder ausgeschieden. Um eine Wirkung zu erzielen, müssten demnach große Mengen aufgenommen werden. Spezielle Arzneiformen, wie beispielsweise der Zusatz von Piperin aus schwarzem Pfeffer oder spezielle Mizellentechnologien sollen die Aufnahme der kaum wasserlöslichen Verbindung verbessern.
Curcuma und seine Eigenschaften
Gelbwurz wird eine verdauungsfördernde Wirkung zugesprochen. Blähungen und Völlegefühl sollen durch das Gewürz gemindert werden. Schließlich kann die Ausschüttung von Gallensäuren in der Leber angeregt und somit Nahrungsfette besser verdaut werden.
Curcuma werden außerdem entzündungshemmende Eigenschaften zugesprochen, genauer gesagt dem Curcumin. Der Inhaltsstoff soll Entzündungsprozesse drosseln. So soll Curcumin Enzyme blockieren, die an Entzündungsvorgängen beteiligt sind. „Allerdings stellen die geringe Zahl der bisherigen klinischen Studien und deren Methodik die Curcuma-Therapie keineswegs auf eine sichere wissenschaftliche Basis“, schreibt die Rheumaliga Schweiz. Dennoch findet Curcuma bei Rheuma und Arthrose Anwendung. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 1 bis 3 g.
Curcuma in hohen Dosen wird nicht von jedem gut vertragen. Magenschmerzen, Blähungen, Übelkeit, Krämpfe, Mundtrockenheit und allergische Hautreaktionen können mögliche unerwünschte Wirkungen sein.
Curcuma nicht bei Gallensteinen
In puncto Verdauung besitzt Curcuma gallentreibende – cholagoge – und antioxidative Eigenschaften. Für die Verdauung ist die erhöhte Ausschüttung von Gallensäuren ein Vorteil, wer jedoch unter Gallensteinen leidet, sollte von NEM mit Curcuma lieber die Finger lassen, denn: Ein Gallenstein kann infolge der erhöhten Menge an Gallenflüssigkeit einklemmen und den Gallenabfluss stoppen und eine Gallenkolik auslösen. Möglich ist dies auch durch eine Kontraktion der Gallenwege. Wer also einen Gallenstein hat, sollte besser mit seinem Arzt Rücksprache halten, ob Curcuma-Präparate eingenommen werden dürfen.
Für Schwangere und Stillende sind Curcuma-Präparate aus Sicherheitsgründen ebenfalls tabu. Als Gewürz kann der Wurzelstock hingegen ohne Bedenken genossen werden.
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