Der erste Coronavirus-Fall in Deutschland wurde bestätigt. Dabei handelt es sich um die erste Mensch-zu Mensch-Ansteckung außerhalb Asiens. Ein 33-jähriger Mann aus Starnberg soll sich bei einer chinesischen Kollegin angesteckt haben.
Das bayerische Gesundheitsministerium und das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittrecht (LGL) gaben heute eine Pressekonferenz. „Ich darf Ihnen sagen, dass wir die Lage sehr ernst nehmen, aber wir sind auch gut vorbereitet“, so Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml zur aktuellen Lage. Denn in Bayern gebe es eine dauerhaft eingerichtete Spezialeinheit – die Taskforce Infektiologie, die seit Auftauchen des Coronavirus in Alarmbereitschaft sei.
Zum aktuellen Fall
Seit gestern Abend ist der Fall bekannt. Es handelt sich um einen 33-jährigen Mann, der beim Automobilzulieferer Webasto – einem Unternehmen im Landkreis Starnberg – tätig ist. Er habe am 21. Januar an einem Meeting teilgenommen, bei dem auch eine chinesische Kollegin anwesend war. Diese stamme nicht aus Wuhan, sondern aus Shanghai und soll einige Tage vor ihrer Reise nach Bayern Besuch von ihren Eltern, die aus der Region Wuhan stammen, gehabt haben. Am 23. Januar ist die Chinesin wieder zurück nach China gereist und fühlte sich auf dem Rückflug krank. Daraufhin soll sie sich in ihrer Heimat in ärztliche Behandlung gegeben haben. Der durchgeführte Test auf das neue Coronavirus war positiv. Die Information wurde am Montag an das Starnberger-Unternehmen übermittelt, das daraufhin die Mitarbeiter und das Gesundheitsministerium informierte.
Ein Mitarbeiter habe sich am Wochenende grippig gefühlt und zeigte bronchitische Symptome, wie LGL-Präsident Dr. Andreas Zapf erzählt. Zwar waren die Symptome am Montag wieder abgeklungen und der Betroffene ging zur Arbeit, dennoch begab sich der Mann in ärztliche Behandlung. Mit positivem Ergebnis. Dem Patienten gehe es gut, allerdings befinde er sich weiterhin im München Klinikum Schwabing in Isolation. Er sei außer Lebensgefahr, fieberfrei und habe keine Atemwegssymptomatik mehr. Die Überwachung sei dennoch angezeigt, da es mit dem Coronavirus nur relativ wenige Erfahrungen gebe.
Derzeit würden etwa 40 Kontaktpersonen in der Familie und bei den Kollegen überprüft. Bislang zeigte noch keine Kontaktperson Symptome. Eine Infektion lasse sich dennoch zum derzeitigen Zeitpunkt nicht ausschließen. Die Inkubationszeit liegt schätzungsweise bei etwa 14 Tagen. Die Lage werde zwar ernstgenommen, jedoch sei es wichtig, „das richtige Maß zu treffen“ erklärte Zapf. Man müsse zwar Sensibilisieren, jedoch keine Panik verbreiten. Nach derzeitiger Einschätzung bestünde für Deutschland nur ein „moderates Risiko“.
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