Dass Cola ein falsch positives Corona-Schnelltest-Ergebnis liefern kann, sorgte bereits Ende letzten Jahres für Schlagzeilen. Wie Forscher:innen der Universität Liverpool nun herausfanden, ist Cola nicht das einzige Getränk, dass Testergebnisse verfälschen kann.
Softdrink statt Rachen- oder Nasenabstrich: Testen, Impfen, AHA + L-Regeln sind das entscheidende Trio auf dem Weg aus der Pandemie. Jetzt gibt es erneut Wirbel um Corona-Schnelltests. Denn Cola, Säfte und Co. können für falsch positive Ergebnisse sorgen.
Ein Forscherteam der Uni Liverpool hat 14 Erfrischungsgetränke und die Lösungen von vier künstlichen Süßstoffen genauer unter die Lupe genommen – den pH-Wert und den Zuckergehalt bestimmt und untersucht, ob die Flüssigkeiten ein falsch positives Corona-Schnelltestergebnis liefern. Dazu wurden mit den Getränken statt mit einem Nasen- oder Rachenabstrich Antigentests auf SARS-CoV-2 durchgeführt.
Zu den Testgetränken gehörten neben Cola und Diät-Cola auch Fanta, Sprite, Apfel-, Orangen- und Johannisbeersaft sowie verschiedene Fruchtkonzentrate. Laut Forscherteam gab es keinen offensichtlichen Zusammenhang zwischen dem pH-Wert der Getränke (Softdrinks und Säfte pH 5,0) oder dem Zuckergehalt (von 0 bis 0,7 Gramm pro 100 ml).
Das Ergebnis: Quellwasser mit einem pH-Wert von 6,5 und die Proben der vier Süßstoffe zeigten ein negatives Testergebnis auf SARS-CoV-2. Zehn Erfrischungsgetränke ergaben ein positives oder schwach positives Ergebnis auf das neuartige Coronavirus und drei Getränkeproben (Fruchtsaftkonzentrate) sorgten für ungültige Ergebnisse.
Warum kann beispielswiese Cola ein falsch positives Corona-Schnelltest-Ergebnis liefern? Vermutlich ist der saure pH-Wert verantwortlich. Denn die Säure kann die Eiweiße des Antigentests, an denen eigentlich das Virus andocken würde, zersetzen. Die Folge ist ein positives Testergebnis. Soweit die Theorie. Allerdings schließen die Forschenden dies aus: „Es scheint nicht mit dem Säuregehalt der Probe, dem Zuckergehalt oder künstlichen Süßungsmitteln zusammenzuhängen“, schreibt das Forscherteam.
„Mehrere Erfrischungsgetränke können missbraucht werden, um falsch positive SARS-CoV-2 LFD-Ergebnisse zu erhalten“, schlussfolgert das Team und rät Antigenschnelltests morgens vor dem Verzehr von Speisen oder Getränken (Abstand von mindestens 30 Minuten nach dem Essen oder Trinken einhalten!) durchzuführen und nach Möglichkeit zu überwachen. Außerdem seien weitere Studien erforderlich, um zu evaluieren, ob Konservierungsstoffe oder andere Inhaltsstoffe das Testergebnis beeinflussen können.
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