Kurz nach Weihnachten hat der Covid-19-Impfstoff von BioNTech/Pfizer die Zulassung erhalten und schon gibt es Änderungen in der Fachinfo. Damit sollte die Diskussion um das Impfintervall von Comirnaty beendet sein.
Comirnaty ist der erste Covid-19-Impfstoff, der von der EU-Kommission eine bedingte Zulassung erhalten hat. Das Vakzin kann ab einem Alter von 16 Jahren zur Prophylaxe einer SARS-CoV-2-Infektion eingesetzt werden. Um einen vollständigen Schutz zu erreichen, muss ein Impfserie bestehend aus zwei Dosen eingehalten werden.
Impfintervall von Comirnaty: Drei Wochen statt 21 Tage
Bislang wurde empfohlen, die zweite Impfdosis 21 Tage nach der ersten Dosis zu verabreichen. Jetzt wurde die Angabe angepasst und es soll ein Impfintervall von drei Wochen eingehalten werden. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat die Angabe konkretisiert. So soll die zweite Dosis 19 Tage bis 42 Tage nach der ersten Impfdosis intramuskulär gespritzt werden – somit könnte das Impfintervall auf maximal sechs Wochen ausgeweitet werden.
Außerdem wurde in Abschnitt 5.1 der Produktinformation eingefügt, dass 93,1 Prozent der Teilnehmer*innen die zweite Dosis 19 bis 23 Tage nach der ersten Dosis erhielten. „Derzeit liegen keine klinischen Daten zur Wirksamkeit des Impfstoffs bei Verabreichung über die in der klinischen Studie verwendeten Intervalle hinaus vor“, schreibt die EMA.
Laut Fachinfo liegen zudem keine Daten zur Austauschbarkeit von Comirnaty mit anderen Covid-19-Impfstoffen vor, um die Impfserie zu vervollständigen. Wurde eine Impfserie mit Comirnaty begonnen, sollte diese auch mit dem BioNTech/Pfizer-Impfstoff beendet werden. Diese Empfehlung spricht auch die Ständige Impfkommission aus – eine begonnene Impfserie müsse mit demselben Produkt abgeschlossen werden, so die Expert*innen.
Comirnaty wird in Mehrdosenbehältnissen ausgeliefert. Diese müssen gefroren gelagert und zur Aufbereitung aufgetaut werden. Verdünnt wird der aufgetaute Impfstoff in der Durchstechflasche. Dazu werden 1,8 ml Natriumchlorid-Injektionslösung 9 mg/ml (0,9 Prozent) unter Verwendung einer 21-Gauge- oder schmaleren Nadel zugefügt und der Kolben der Spritze bis 1,8 ml hochgezogen, um die Luft von der Durchstechflasche zu entfernen und den Druck auszugleichen. Anschließend wird das Vial zehnmal vorsichtig umgedreht, aber nicht geschüttelt. Jetzt können bis zu sechs Impfdosen zu je 0,3 ml entnommen werden. Dazu sollten Spritzen und/oder Nadeln mit einem geringen Totvolumen (maximal 35 Mikroliter) verwendet werden. Der Impfstoff muss innerhalb von sechs Stunden verimpft werden.
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